Gehört der Islam zu Deutschland?

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Gehört der Islam zu Deutschland?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Einen Monat nach dem Erscheinen von Thilo Sarrazins Buch Deutschland schafft sich ab griff der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff (2010 bis 2012) die dadurch geschürte Debatte zur Integration der Muslime in Deutschland in seiner Bremer Rede zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2010 auf und sagte u.a.:
„……..Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.“
Auf dem Evangelischen Kirchentag im Juni 2011 bekräftigte er den Satz, dass der Islam zu Deutschland gehöre. Er habe dies gesagt, um die Muslime aus der „gesellschaftlichen Ecke“ zu holen.

Was viele nicht wissen: Es war der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, der ihn schon vier Jahre vor dem späteren Bundespräsidenten geprägt hatte. 2006 war auf Initiative Schäubles erstmals die Islamkonferenz zusammengekommen.

Am 14. November 2013 begann ein Prozess gegen den jetzt Ex-Bundespräsident Christian Wulff wegen Vorteilsannahme. Es ist der erste Strafprozess gegen ein ehemaliges deutsches Staatsoberhaupt in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Staatsanwaltschaft Hannover beantragte die Aufhebung seiner Immunität - einen Tag später trat Wulff am 17. Februar 2012 als Bundespräsident zurück.

2015 hat die Bundeskanzlerin Merkel sich zu Wulffs Behauptung über den Islam zustimmend geäußert.

Stellungnahmen von Politikern zu Wulffs Behauptung:

Hans Peter Friedrich (CSU) damals Schäubles Nachfolger:
„Dass der Islam zu Deutschland gehört ist eine Tatsache, die sich auch aus der Historie nirgendwo belegen lässt“, sagte Hans Peter Friedrich (CSU) damals Schäubles Nachfolger im Amt des Bundesinnenministers. Er könne den Satz des Bundespräsidenten nicht unterschreiben.

Ähnlich setzte sich der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach vom Staatsoberhaupt ab. Auch Joachim Gauck, setzte sich gleich zu Beginn seiner Amtszeit von seinem Vorgänger ab. „Nein“, er übernehme den Satz nicht, antwortete Gauck Ende Mai 2012 auf eine entsprechende Frage.

Der politische Islam im Gegensatz zum gewaltbereiten Islamismus

Der Begriff „politischer Islam“ meint mehr als den radikalen, gewaltbereiten Islamismus. Es geht hier um die wesentliche Unterscheidung zwischen Religion und religiösem Fundamentalismus. Einer Religion also, die ihre Glaubensinhalte absolut setzt und der es um politische Macht geht.
Man hat dafür den Begriff der „totalen Religion“ geprägt und herausgestellt, dass Fundamentalismus seit jeher eine Reaktion auf eine Verwandlung der Welt in Richtung Modernisierung und Globalisierung ist, die von bestimmten Gruppen als Bedrohung ihrer Identität empfunden wird.

Die Trennung geistlicher von weltlicher Macht, von Religion und Staat, gehört zu den besonders wertvollen Errungenschaften der europäischen Geschichte. Staat und Politik einerseits und Religion andererseits stehen in vielfältigen Beziehungen zueinander, aber sie sind grundlegend voneinander verschieden. Religion ist politisch, aber sie ist nicht Politik!

Diese Unterschiedlichkeit ist übrigens nicht nur von den Religionsgemeinschaften, sondern auch staatlicherseits zu akzeptieren. Wer darauf hinwirkt, diese grundsätzliche Trennung von Staat und Religion zu überwinden, kann sich nicht auf das Grundrecht der Religionsfreiheit berufen.

In seiner Bremer Rede sprach Wulff von Christen, Juden und Muslimen, die zahlenmäßig größte Gruppe, die Religionsfreien, ließ er aber aus.
Einige Zahlen dazu aus demselben Jahr 2011:
    Nur noch 29,7 und 29,6 Prozent der Bevölkerung gehörten der Katholischen bzw. der Evangelischen Kirche an.
      Die Gruppe der konfessionsfreien war dagegen schon auf 34,6 Prozent angewachsen.

      Wo blieben in der Wulff-Rede die Konfessionsfreien? 28 Millionen Menschen sind doch keine Peanuts die man so einfach übersehen kann. Wulff ging auch in anderer Hinsicht an der Realität vorbei.
      Viele Menschen in Deutschland verstehen heute die Behauptung Wulffs so, als ob mit einer Islamisierung Deutschlands nicht festgestellt sondern auch legitimiert werden soll das diese Religion zu Deutschland gehört.

      Jedoch stehen die Muslime in Deutschland nicht für „den“ Islam sondern für die vielen islamischen Glaubensrichtungen des Islams, weshalb sie nicht den Islam repräsentieren.

      Man sollte sich selbst fragen:
      •gehört der salafistische Islam zu Deutschland?
      •gehört die Scharia als eine vom Islam nicht abtrennbare Rechtsordnung zu Deutschland
      •gehört die Zweiteilung der Menschheit in Gläubige und Ungläubige zu Deutschland,
      •gehört die Todesstrafe für Apostaten zu Deutschland,
      •gehört die Benachteiligung und Diskriminierung von Frauen zu Deutschland,
      •gehört die Verfolgung und Auspeitschung von Homosexuellen zu Deutschland

      Gibt es denn einen Islam ohne diese Bestandteile? Unbestritten ist die Tatsache, dass mittlerweile sehr viele Muslime in Deutschland leben und ein sehr großer Teil von ihnen diese Religion infolge der Säkularisierung nicht mehr praktiziert aber in der Statistik noch als Muslime geführt werde.


      Es überwiegen die Argumente die zeigen, der Islam gehört nicht zu Deutschland. Versteht man nämlich unter Deutschland die Verfassungsordnung des deutschen Staates und seiner Bundesländer so lässt sich unschwer zeigen, dass der Islam als politische Religion hierzu keinen Beitrag leistet. Solange der Islam, namentlich die Scharia mit den deutschen Verfassungen und Grundwerten nicht vereinbar ist, bleibt es dabei: Der Islam gehört nicht zu Deutschland.

      Das steht nicht im Widerspruch dazu, dass es muslimische Bewohner und Bürger in Deutschland gibt. Sie genießen Religionsfreiheit und dürfen im Rahmen des Rechts leben, wie es ihnen beliebt. Die Religionsfreiheit ist indes kein Recht, eine politische Agenda, eine Moral oder gesellschaftspolitische Vorstellungen durchzusetzen oder sich der Anpassung an die Rechts- und Werteordnung Deutschlands zu verweigern.

      „Allahu akbar“!

      Bei Terroranschlägen rufen islamistische Attentäter häufig „Allahu akbar“. Auch bei den jetzigen Ausschreitungen in Deutschland hatten jugendliche Randalierer diesen Ruf verwendet, wie Videoaufnahmen belegen.

      Der Satz „Allahu akbar“ (Allah ist größer) ist nicht nur ein muslimischer Gebetsruf, sondern auch die Parole eines gewalttätigen Islamismus. Der Satz ‚Allahu akbar‘ steht klar im Kontext des Dschihad. Der Ausruf steht somit im Zusammenhang von Drohungen und Gewalt gegen Menschen, die nicht ins Weltbild der Islamisten passen, sowohl innerhalb der arabischen Welt als auch jenseits von ihr oder auch in Bereichen wie Literatur oder Wissenschaft.“

      Die Muslimbruderschaft

      Der politische Islam macht seit 1928 „den Nahen Osten krank“. Damals hat Hassan al-Banna (1906–1949) in Ägypten die Muslimbruderschaft gegründet. Seither sorgt diese Organisation für Unruhe, stachelt die Menschen auf und stifte zum Terror an. Zurzeit wird sie vor allem von Katar und der Türkei unterstützt.
      Die Muslimbruderschaft versucht überall auf der Welt Wurzeln zu schlagen – auch in Europa, wo sie allerdings nicht zu Hass und Gewalt aufruft, sondern sich hinter Parolen wie Gerechtigkeit und Freiheit verstecke. Im Gegensatz zu anderen extremistischen Gruppen, die öffentlich zu ihrem Hass stehen, sind die Anhänger der Muslimbruderschaft cleverer. Sie spielen ein strategisches Spiel. Doch ihr Ziel ist weiterhin die Verbreitung von Tod und Hass. Diese versteckte Dschihadisten-Ideologie muss bekämpft werden.

      Ein Viertel der Berliner, so die Auswertung der Einwohnerregisterstatistik, hat einen muslimischen Migrationshintergrund, das sind in etwa 859 000 Menschen.
      • Über 30 % beträgt der Migrantenanteil in Neukölln (39,6 %),
      • Friedrichshain- Kreuzberg (35,9 %),
      • Charlottenburg-Wilmersdorf (33,8 %)
      • und Tempelhof-Schöneberg (31,2 %).
      Drei Videos zu den Migranten in Berlin:
      Neukölln: Endstation Ghetto

      Geschäfte und Lokale machen dicht, die Verschuldung der Familien nimmt zu, die „bio-deutschen“ Familien ziehen weg, bildungsferne Migrantenfamilien ziehen zu.
      In Britz-Nord, in den Vierteln um den U-Bahnhof Grenzallee, Buschkrugallee bis zum Britzer Damm und weiter in die Germaniapromenade hinein, liegt die Arbeitslosigkeit mittlerweile bei 25 Prozent, die Schulen haben einen Migrantenanteil von über 90 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren hat hier ein Bevölkerungsaustausch stattgefunden.

      In seiner Untersuchung über Neukölln, hat der Stadtsoziologe Hartmut Häußermann von der Humboldt-Universität Britz-Nord eine negative Prognose gegeben. Neukölln hat ein Problemgebiet mehr. Häußermann empfiehlt, den ganzen Norden Neuköllns Quartiersmanagern zu unterstellen. Denn die Schwierigkeiten sind massiv:
      • 150 000 Menschen leben hier, die Hälfte sind Einwanderer aus der Türkei, aus arabischen Ländern, insgesamt aus 160 Nationen.
      • 65 Prozent leben unter der Armutsgrenze, jeder zweite lebt von Sozialleistungen.
      • Es gibt Schulen mit Kindern, von deren Eltern kaum einer arbeitet.
      • Und die Arbeitslosigkeit verfestigt sich: Mehr als die Hälfte der Jugendlichen verlässt die Schule ohne Abschluss oder mit Hauptschulzeugnis.
      Bei der Suche nach Wegen aus der sozialen und schulischen Misere sind die 20 Moscheen keine Hilfe, sagt der Migrationsbeauftragte. „Das sind unsere Gegenspieler“.

      https://www.tagesspiegel.de/berlin/ends ... 71622.html

      Die Imame in den Moscheen haben den größten Einfluss auf Muslime in Berlin. Die Mehrheit unter ihnen kämpft nicht gegen den Hass auf Israel und die Juden und das ist ein Problem. Nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober wandte der Bürgermeister von Neukölln, Martin Hikel (SPD) an Vereine, Kulturzentren und alle Religionsgemeinschaften im Bezirk.
      Er bat sie darum, eine „Gemeinsame Erklärung“ zu unterzeichnen, die er verfasst hatte. Die christlichen Kirchen und insgesamt 20 Vereine unterschrieben sofort, darunter der „Deutsch-Arabische Rat“, die „Arabische Elternvereinigung Berlin-Neukölln“, die „Irakische Gemeinde Berlin“ und die „Union Syrischer Verbände e.V.“.

      Von den zehn großen Moscheegemeinden in Neukölln meldeten zwei den Eingang des Schreibens („Ditib Şehitlik Moscheegemeinde“ Columbiadamm und die „Aziziye Camii Berlin Buckow Moschee“), waren aber nicht zur Unterstützung bereit.

      Die anderen reagierten überhaupt nicht. Unter den Verweigerern sind radikale Moscheevereine wie die Imam-Riza (Reuterstraße) und die Al Nur (Haberstraße). Die Imam-Riza gilt als Treffpunkt der Anhänger der Islamisten des Libanon (Hizbollah). Die Al-Nur wird vom Verfassungsschutz als Zentrum des Salafismus in Berlin eingestuft.

      In den radikalen Moscheen ist der Hass auf Israel und die Juden eine Selbstverständlichkeit, ein Konsens, der nicht in Frage gestellt wird. Also distanzieren sie sich auch nicht von den hasserfüllten Anhängern der Hamas, die durch die Straßen Berlins ziehen.

      https://www.bz-berlin.de/meinung/kolumn ... um-frieden
      „Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
      Claire Goll (1891 – 1977)
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      Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

      Ungelesener Beitrag von Atheisius »

      Islamforscher:
      In zehn Jahren gibt es in Frankreich Bürgerkrieg – Warnung an Europas Politiker

      https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... 3fcf&ei=51


      Realität der Globalisierung und Migration: Eine in Deutschland kaum beachtete Tagung am Kaspischen Meer beschäftigte sich am Wochenende mit einem wichtigen Aspekt der europäischen Zukunft. Es ging um die Angst vor dem Islam, um den Hass auf Muslime, um die von ihnen erlebte Ausgrenzung und Ablehnung.

      Dabei bildete die zweite Internationale Islamophobie-Konferenz in der aserbeidschanischen Hauptstadt Baku natürlich auch – wie könnte es heutzutage anders sein? – geopolitische Bruchlinien ab.

      Die ausrichtenden Aserbaidschaner versuchten, die religiöse Dimension ihres Konflikts mit dem Nachbarland Armenien zu unterstreichen, die Pakistanis erinnerten an das Schicksal der 200 Millionen Muslime in Indien. Weder aus Indien noch aus dem Iran – für Aserbaidschan kein leichter Nachbar – waren Vertreter nach Baku gekommen.

      Die blutige Muslimenverfolgung in Myanmar und die Gängelei der rund 18 Millionen Muslime in China (nicht nur Uiguren) wurden nur am Rande erwähnt.

      Die eigentliche Stoßrichtung der Experten – Wissenschaftler und muslimische Interessenvertreter aus der ganzen Welt – war der real existierende Liberalismus des säkularen Westens, exemplarisch in Gestalt der laizistischen Französischen Republik.

      Deutschland war im Programm einzig durch den Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime vertreten, Aiman Mazyek. Der wunderte sich über die geringe deutsche Präsenz, hielt aber den Fokus auf Europa für nicht wirklich überraschend. Formate ohne politische Instrumentalisierung gebe es kaum noch, so Mazyek zur Berliner Zeitung, das gelte für alle Seiten und für alle Themen.

      Ein Grund für die deutsche Zurückhaltung kann darin liegen, dass man in Berlin und den Bundesländern (noch) auf Vogel-Strauß- und Symbolpolitik setzt: Ramadan-Beleuchtung in der Fußgängerzone, muslimisch klingende Namen auf den Listenplätzen der Parteien, Sonntagsreden zur alternativlosen Integration – und die Hoffnung, dass eine islamisch motivierte politische Willensbildung, etwa die angestrebte Dava-Partei, an ethnischen und konfessionellen Konflikten scheitert.
      „Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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      Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

      Ungelesener Beitrag von Christel »

      Atheisius, anscheinend fällt Dir nichts mehr ein.

      Diese Debatte gehört wohl eher unter "Politik und Gesellschaft".
      „Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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      Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

      Ungelesener Beitrag von Atheisius »

      Mach dir mal keine Sorgen darüber, ob mir irgendwann nichts mehr einfällt. Religioten sorgen schon ganz allein dafür.


      Man kann natürlich es auch so sehen, dass diese Debatte auch unter "Politik und Gesellschaft" geführt wird. Der Islam ist eine politische Religion. Seine Führer werden deshalb auch nicht als Theologen sondern als Islamfunktionäre gesehen. Und deshalb gehört diese Debatte sowohl unter „Kirchen und Religionen“ als auch unter "Politik und Gesellschaft"

      Die Befreiung des Menschen war historisch immer auch eine Befreiung von der Religion. Unsere Freiheit wurde der Kirche abgerungen. Dem Islam fehlt diese Befreiung. Koran und Scharia lassen keinen Raum für den selbstverantwortlichen Bürger, für gesellschaftliche Kreativität, für ein Engagement außerhalb der muslimischen Glaubenswelt.
      „Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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      Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

      Ungelesener Beitrag von Christel »

      Atheisius hat geschrieben: Freitag 22. März 2024, 18:37 Mach dir mal keine Sorgen darüber, ob mir irgendwann nichts mehr einfällt. Religioten sorgen schon ganz allein dafür.


      Man kann natürlich es auch so sehen, dass diese Debatte auch unter "Politik und Gesellschaft" geführt wird. Der Islam ist eine politische Religion. Seine Führer werden deshalb auch nicht als Theologen sondern als Islamfunktionäre gesehen. Und deshalb gehört diese Debatte sowohl unter „Kirchen und Religionen“ als auch unter "Politik und Gesellschaft"

      Die Befreiung des Menschen war historisch immer auch eine Befreiung von der Religion. Unsere Freiheit wurde der Kirche abgerungen. Dem Islam fehlt diese Befreiung. Koran und Scharia lassen keinen Raum für den selbstverantwortlichen Bürger, für gesellschaftliche Kreativität, für ein Engagement außerhalb der muslimischen Glaubenswelt.
      Ich sehe den Islam nicht so einseitig wie Du. Ginge es darum über die Inhalte des Islam zu diskutieren, dann wäre der Platz hier.

      Doch die Frage "Gehört der Islam zu Deutschland?" ist keine Frage des Inhalts, sondern des Territoriums. Alles was es in einer Region gibt, das gehört da dazu. Selbstverständlich ändern sich Inhalte innerhalb einer Region. Auch das einst so katholische Eichsfeld hat sich verändert und selbstverständlich gehörst auch Du, Atheisius, zum Eichsfeld.

      Ausgrenzungen, wie es über die Frage "Gehört der Islam zu Deutschland?" geschieht, sind nicht religiös, sondern nationalistisch bzw. politisch ideologisch, wie bei Dir Atheisius, motiviert und daher gehört dieses Thema allein in den Bereich "Politik und Gesellschaft".

      Der Islam ist in Deutschland angekommen, er gehört daher inzwischen zu Deutschland und wird hier bleiben.

      Und wenn die Eichsfelder keine Lust mehr haben katholisch zu sein, wenn sie, so wie Du den Glauben ihrer Eltern und Großeltern mit Füßen treten, dann wächst auch im Eichsfeld eine religionslose Generation heran. Wenn dann deren Kinder und Kindeskinder ihre religiösen Bedürfnisse entdecken und kein Christentum mehr vorfinden, dann werden sie diese Bedürfnisse mittels des Islams befriedigen. Dann ist das einst katholische Eichsfeld islamisch. Weshalb soll es dem Eichsfeld besser gehen, als den einst starken christlichen Kirchen in Kleinasien? - Was man nicht zu schätzen weiß, das geht verloren.
      „Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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      Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

      Ungelesener Beitrag von Atheisius »

      Christel hat geschrieben:
      Und wenn die Eichsfelder keine Lust mehr haben katholisch zu sein, wenn sie, so wie Du den Glauben ihrer Eltern und Großeltern mit Füßen treten, dann wächst auch im Eichsfeld eine religionslose Generation heran. Wenn dann deren Kinder und Kindeskinder ihre religiösen Bedürfnisse entdecken und kein Christentum mehr vorfinden, dann werden sie diese Bedürfnisse mittels des Islams befriedigen. Dann ist das einst katholische Eichsfeld islamisch. Weshalb soll es dem Eichsfeld besser gehen, als den einst starken christlichen Kirchen in Kleinasien? - Was man nicht zu schätzen weiß, das geht verloren.
      Ich habe schon lange nicht mehr solch einen Blödsinn gelesen.

      Auch im Eichsfeld schreitet die Säkularisation (wie auch in ganz Deutschland) voran. Du solltest dich einmal an einem Sonntag vor eine Dorf-Kirche stellen und die Anzahl der Kirchgänger im Verhältnis zur Einwohnerzahl und dann insbesonders die Anzahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zählen. Vielleicht würde dir dann ein Licht aufgehen :idea:

      Auch für das Eichsfeld gilt: Der Glaube an Gott droht zu verdunsten

      https://www1.wdr.de/nachrichten/kirchen ... n-100.html

      Kirche: Nur noch jeder Fünfte glaubt an Gott
      Stand: 14.11.2023, 16:25 Uhr

      Nur noch jeder fünfte Deutsche gibt an, gläubig zu sein. Das Vertrauen in die Institution Kirche ist am Boden. Das ist das Ergebnis der sechsten Kirchenmitgliedschafts-Untersuchung.

      "Der Glaube an Gott droht zu verdunsten." Dies sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, im September 2023. Wie die aktuelle sechste Kirchenmitgliedschafts-Untersuchung belegt, lag Bätzing mit seiner Einschätzung ziemlich richtig.
      https://kmu.ekd.de/

      Seit mittlerweile fünf Jahrzehnten lässt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die Einstellungen in der Bevölkerung zu Religion und Kirche untersuchen.
      Das Ergebnis: Religiosität und das Vertrauen in die Kirche nehmen ab. Nur noch jeder Fünfte bezeichnet sich als religiös

      Das Meinungsforschungsinstitut Forsa fragte 5.282 Personen aus allen Bevölkerungsschichten und Glaubensrichtungen. Nur noch jeder Fünfte ist religiös, 56 Prozent der Befragten bezeichneten sich als nicht religiös. Selbst unter den Kirchenmitgliedern gab ein Drittel an, nicht religiös zu sein.
      2022 waren nur noch 49,7 Prozent der Bevölkerung katholisch oder evangelisch.

      Das ist eine historische Zäsur. Denn zum ersten Mal in der Geschichte der Kirche ist die Mehrheit der deutschen Bevölkerung nicht mehr Mitglied einer der beiden großen christlichen Kirchen.
      So werden die Konfessionslosen voraussichtlich im Jahr 2027 die 50-Prozent-Marke überschreiten und damit auch die absolute Bevölkerungsmehrheit stellen.


      Im Zeitraum 2023 bis 2025 sei mit dem Austritt von insgesamt fast einer Million evangelischer Kirchenmitglieder zu rechnen, im Zeitraum bis 2030 mit dem Austritt von insgesamt 3,2 Millionen Menschen.

      Außerdem verliere die Kirche zusätzlich auch durch den demografischen Wandel und durch sinkende Taufquoten an Mitgliedern. Und: Je jünger die Menschen sind, umso seltener sind sie gläubig.


      Eine Säkularisation schreitet übrigens auch bei den bei uns lebenden Muslimen voran.


      "Massive Säkularisierung" unter Muslimen
      Dr. Michael Blume, Religionswissenschaftler

      Existiert ein selbstbewusster Islam mit glaubensfesten Muslimen in Deutschland?
      Von wegen, meint der Religionswissenschaftler Michael Blume.

      Der Islam stecke tief in der Krise.

      Wir machen einen ganz grundlegenden Fehler, indem wir auch in unseren Statistiken alle erfassen, die von muslimischen Eltern abstammen oder die sich irgendwie als Muslime bezeichnen.

      Das ist, als wenn wir in Sachsen alle Menschen als Christen erfassten, die von christlichen Vorfahren abstammen und Weihnachten begehen, dann wäre Sachsen wieder zu 90 Prozent christlich. Tatsächlich zählen wir aber bei Christen nur die Mitglieder der Kirchen, und das sind in Sachsen 23 Prozent insgesamt.

      Das heißt, wir vergleichen Äpfel mit Birnen. Und wenn wir uns das näher anschauen, sehen wir, auch unter Muslimen gibt es massive Säkularisierungsprozesse.

      Nur noch ein kleiner Teil der Muslime betet regelmäßig. Und wir haben hier die gleichen, wenn nicht noch schnellere Säkularisierungsprozesse wie im Christentum, gerade auch befeuert durch den sogenannten Islamischen Staat und die Gewalt, die im Namen des Islam ausgeübt wird. Das bringt sehr viele Muslime zum Nachdenken.

      https://www.dw.com/de/religionswissensc ... a-40313920


      Seit 2007 gibt es einen Zentralrat der Ex-Muslime in Deutschland


      Der Zentralrat der Ex-Muslime, dessen Vorsitzende seit 2007 Mina Ahadi ist, versteht sich als Sammelbecken von Menschen, die den muslimischen Glauben aufgegeben haben, und, so heißt es auf der Homepage, „sonstiger nichtreligiöser Menschen“ aus dem muslimischen Kulturkreis. Es gibt Ableger in Frankreich, Großbritannien und Marokko. In den USA wurde ein Zentralrat der Ex-Muslime Saudi-Arabien gegründet.

      Anders als Mina Ahadi wollen die meisten Mitglieder anonym bleiben. Aus Angst. Denn nach der allgemeingültigen islamischen Rechtsauffassung wird das Abfallen vom Islam mit dem Tode bestraft. Sogar in Deutschland muss Mina Ahadi deshalb um ihr Leben fürchten.

      „Ich habe schon sehr viele Hass-E-Mails bekommen. Die haben genau geschrieben, wie möchte ich dich umbringen, also im Detail. Vielleicht ein Autounfall auf der Straße, vielleicht wir werden dich schießen von hinten dein Kopf. Die haben auch manchmal in sozialen Medien gesprochen: ‚Mina Ahadi ist die erste Frau in Deutschland, wir werden sie steinigen.‘ Weil ich habe auch gegen Steinigungen gekämpft.“

      https://hpd.de/schlagworte/ex-muslime

      https://hpd.de/autor/zentralrat-der-ex-muslime
      „Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
      Claire Goll (1891 – 1977)
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      Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

      Ungelesener Beitrag von Christel »

      Warte es ab! Ach das wirst Du ja nicht mehr erleben, da bist Du lägst tot.

      Auf jeden Fall stirbt mit dem Untergang der Religionen auch der Atheismus. Was soll man auch predigen, es gibt keinen Gott, wenn eh keiner mehr an den lieben Gott glaubt, der da ist und weshalb am Ende alles gut wird.

      Dann müssen sich Menschen wie Du einen anderen Feind suchen, den sie zur eigenen Selbsterhöhung bekämpfen können.
      „Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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      Re: Gehört der Islam zu Deutschland?

      Ungelesener Beitrag von Atheisius »

      Christel schrieb:
      Auf jeden Fall stirbt mit dem Untergang der Religionen auch der Atheismus. Was soll man auch predigen, es gibt keinen Gott, wenn eh keiner mehr an den lieben Gott glaubt, der da ist und weshalb am Ende alles gut wird.
      Ja, am Ende wird alles gut!

      Wozu brauchen wir einen Gott und warum ist speziell der christliche Gottesglaube problematisch?

      Der Freiburger Entwicklungspsychologe Franz Buggle, der in einer bewundernswert klaren und detailreichen Studie die Kernteile der christlichen Bibel (also die fünf Bücher Mose, die Psalmen, das Buch Jesaia sowie insbesondere das gesamte Neue Testament) auf ihren ethischen Wert hin untersucht hat, kam zu dem Ergebnis,
      .......daß die Bibel und damit die basale, ethisch/religiöse Quelle des Christentums, „zutiefst inhuman“ sei, weil sie einen Gott als Vorbild propagiert,
      • der Eroberungskriege inklusive der ausdrücklichen Hinschlachtung von Kindern, Frauen und Greisen befiehlt,
      • der eine inhuman grausame Blutjustiz immer wieder eindringlich fordert und die extrem grausame Hinrichtung seines eigenen Sohnes als Sühneopfer ausdrücklich wünscht,
      • der Minderheiten wie etwa Frauen und Sklaven extrem diskriminiert,
      • der die Ausrottung Andersgläubiger befiehlt, Geisteskrankheit auf Besessenheit zurückführt oder ewige (!) Höllenqualen androht..
      .
      Wie gesagt, Buggle bezieht sich in seiner Analyse nicht nur auf das Alte Testament, dessen autoritär- gewaltverherrlichende Grundtendenz mittlerweile bekannt sein dürfte. Nein, Buggle bezieht sich in seinem Urteil über die Grundlagen des Christentums ausdrücklich auch auf das Neue Testament, das - einem hartnäckigen Vorurteil zum Trotz - keineswegs nur ein Aufruf zu Friedfertigkeit und Feindesliebe ist.

      Buggle schreibt sehr richtig:
      „Man versuche, sich von aller Gewöhnung durch religiöse Erziehung einmal frei und sich hier klar zu machen, was eine Drohung mit ewig dauernden extremen Qualen psychologisch bedeuten muß; dagegen verblassen alle sonst bekannten Folterungen und Strafen, weil diese immerhin zeitlich endlich sind. Bei aller Anerkennung der positiven Züge Jesu (und bei aller Schonung der Gefühle von Gläubigen): Kann ein ethischer und religiöser Lehrer, der solche Strafandrohungen wie selbstverständlich heranzieht und mit ihnen umgeht, der solche Strafphantasien offenbar unproblematisch akzeptiert oder entwickelt, kann ein solcher Mann heute noch als Verkörperung des absolut Guten, der absoluten Liebe, als Gott verkündet werden??
      Diese Frage ist eine rein rhetorische. In Anbetracht der zitierten Belege, die mühelos erweitert werden könnten, ist evident:

      Der biblische Jesus, der in größenwahnsinniger, narzißtisch-totalitärer Manier seine Lehre gegen jegliche Kritik immunisierte und all jenen, die nicht seiner Meinung waren, ewige Höllenqualen androhte, kann in seiner Ganzheit kein Vorbild für heute sein. Ja, wir müssen feststellen, daß der vielbeschworene „Geist Jesu Christi“ in vielen Punkten keineswegs kompatibel ist mit der Idee des Humanen, womit sich die prinzipielle Frage stellt, was denn im Streitfalle der zentrale Bezugspunkt der Christen ist: die Idee des Humanen oder der Geist Jesu Christi.
      „Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
      Claire Goll (1891 – 1977)
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