Ausstellung: Bombardierung Castel Gandolfo 1944

Diskussionen rund um Glaubensfragen

Moderatoren: niels, Kirche und Religionen

Forumsregeln
Glaube und Religion im Eichsfeld Wiki:
Religion im Eichsfeld
Kategorie: Religion im Eichsfeld
Kirchen im Eichsfeld
Christel
Senior- Mitglied
Beiträge: 4463
Registriert: Montag 22. Mai 2006, 19:55
PLZ: 99734

Ausstellung: Bombardierung Castel Gandolfo 1944

Ungelesener Beitrag von Christel »

Vor 80 Jahren wurde die päpstliche Sommerresidenz bombardiert. Darüber informiert die Ausstellung "Castel Gandolfo 1944", die seit Februar in der Sommerresidenz zu sehen ist.
Es war Papst Pius XII., der damals dafür gesorgt hat, dass diese Menschen Zuflucht fanden. Eigentlich war der Vatikan neutral.
Man hat zum Beispiel London und Washington informiert, dass das ein exterritoriales Gebiet ist und dem Vatikan gehört.

Man hat die Dächer in Gelb und Weiß, den Farben des Vatikans, angemalt. Man ist auch bei den deutschen Behörden vorstellig geworden. Interessanterweise haben das alle akzeptiert.

DOMRADIO.DE: Wie konnte es dann dennoch sein, dass dieses neutrale Gebiet damals bombardiert wurde? Es gab mehr als 500 Tote.
Der Papst hat angeordnet, dass die päpstliche Residenz für alle Flüchtlinge ohne Unterschiede geöffnet wird.

Gewaltige Menschenansammlungen bewegten sich dorthin. Man spricht von 12.000 bis 15.000 Leute, die in diesem großen Gebiet der Sommerresidenz unterkamen. Das Gebiet ist größer als der Vatikanstadt.
Es war weder eine Aktion gegen die Besatzer noch gegen die Alliierten. Er hat versucht, das sehr vorsichtig anzugehen.
Mehr dazu: https://www.domradio.de/artikel/als-der ... e-oeffnete
Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Castel_Gandolfo
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Benutzeravatar
Atheisius
Senior- Mitglied
Beiträge: 1567
Registriert: Donnerstag 24. September 2015, 16:40
PLZ: 11111

Re: Ausstellung: Bombardierung Castel Gandolfo 1944

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Es ist bis heute nicht geklärt, warum dieses neutrale Gebiet damals bombardiert wurde. Die mehr als 500 Tote sind sehr bedauerlich. Die Bombardierung durch die Alliierten ist heute immer noch ein Rätsel. Man muss bedenken, dass es für die Bomber nicht einfach war zu unterscheiden, wo das winzige vatikanische Territorium und wo das italienische Territorium lag. Aber trotzdem hätte dies eigentlich nicht passieren dürfen.

Weitaus schrecklicher war dagegen das von den Deutschen verübte Verbrechen von Babyn Jar:

Wer sich jetzt fragt, was das alles mit dem Thema "Kirchen und Religionen" zu tun hat, dem sei gesagt, dass sehr viele dieser Verbrecher überzeugte und fanatisierte Christen waren. So gesehen passt das auch zum Thema.

Am 29. und 30. September 1941 (also vor nunmehr 83 Jahren) erschossen deutsche SS und Wehrmachtssoldaten in einer Schlucht auf dem heutigen Gebiet der ukrainischen Hauptstadt Kiew über 33.000 Jüdinnen und Juden. Die Massenerschießungen waren das größte Einzelmassaker im Zweiten Weltkrieg auf europäischem Boden. Die Täter trieben die Menschen in Gruppen in eine Schlucht, die sich damals außerhalb der Kiewer Stadtgrenzen befand. Auf Russisch heißt sie "Babij Jar" Die zusammengetriebenen Menschen mussten sich bis auf die Unterwäsche ausziehen und in die mehre Meter tiefe Schlucht treten. Anschließend wurden sie dazu gezwungen sich mit dem Gesicht zum Boden hinzulegen und dann per Genickschuss ermordet. In regelmäßigen Abständen wurde der wachsende Leichenberg mit Sand und Geröll zugeschaufelt - die Schlucht wurde von den Rändern aus zugeschüttet. Über die Zahl der Opfer hierbei gibt es keine verlässlichen Angaben. Das Sonderkommando 4a gab in einem eigenen Bericht an, dass am 29. und 30 September insgesamt 33.771 Menschen ermordet wurden.

Am selben Ort ging es mit dem Morden dann weiter:

Babn Jar wurde weiter als Exekutionsstätte genutzt: Sowjetische Kriegsgefangene, Sinti und Roma, ukrainische Nationalisten, vermeintliche Partisanen, Agenten und Saboteure sowie weitere jüdische Bürgerinnen und Bürger wurden während der zwei Jahre andauernden deutschen Besatzung in Babyn Jar erschossen und verscharrt. Wie viele Menschen insgesamt in Babyn Jar ermordet und verscharrt wurden, lässt sich nur schätzen –die Zahl könnte bei etwa 65 000 liegen.
Eine Kommission zur Aufklärung der NS-Verbrechen kam 1944 zu dem Schluss, dass insgesamt über 100.000 Menschen in Babyn Jar getötet worden sein könnten, hinzu kommen 95.000 Menschen an anderen Orten in der Region Kiew. Schätzungen anhand der Bevölkerungsentwicklung von Kiew belegen, dass unter der deutschen Besatzung von den zunächst 400.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bis Mitte 1943 weniger als 300.000 in der Stadt verblieben waren.

In der Ukraine nehmen die gezielten Massenerschießungen von Jüdinnen und Juden in Babyn Jar seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1991 einen größeren Stellenwert in der nationalen Erinnerungskultur ein. Am 29. September 1976, dem 35. Jahrestag der Morde, wurde ein Denkmal eingeweiht, das zum 75. Jahrestag der Ereignisse 2016 saniert wurde. Nach und nach entstand ein Gedenkort mit mehreren Denkmälern und Erinnerungstafeln.

https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergru ... Osteuropa.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Ahrefs [Bot], Bing [Bot] und 157 Gäste