Pfarrer verprasst Spenden der Gläubigen für sich selbst

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Atheisius
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Pfarrer verprasst Spenden der Gläubigen für sich selbst

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Weil er in mehreren Fällen Geld aus Kollekten veruntreute, ist ein Pfarrer aus Südbaden mit einer Geldstrafe auf Bewährung verwarnt worden.

Dem inzwischen 61-jährigen Geistlichen wurde von der Anklage zur Last gelegt, von 2015 bis 2018 Einnahmen der Kollekte bei Messen nicht auf das Konto des Pfarramts eingezahlt, sondern für sich verwendet zu haben.
Außerdem ging es in dem Prozess um eine Bestellung von Wein für den Privatverbrauch.

Der Priester hatte vom Gericht bereits 2021 eine Geldstrafe erhalten, dagegen aber Revision eingelegt. Das Oberlandesgericht Karlsruhe hob das Urteil dann auf und verwies den Fall zurück.
Laut der neuen Gerichtsentscheidung vom Montag sind nun unter dem Strich 1400 Euro Strafe fällig, falls der Mann gegen Bewährungsauflagen verstoßen sollte. Das Gericht brachte dabei auch die lange Dauer des Verfahrens in Anschlag, wie Goj berichtete. Die sogenannte Verwarnung mit Strafvorbehalt gilt generell als vergleichsweise milde Strafe. Wie der SWR berichtete, erschien der Geistliche nicht vor Gericht.

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... da57&ei=43

Pfarrer Gehälter in Deutschland

Durchschnittlich kann ein Pfarrer ein Jahresgehalt von 43.700 € und ein Monatsgehalt von 3.642 € erwarten. Das entspricht einem Stundenlohn von 22,76 €.

Wie viel Rente bekommt ein katholischer Pfarrer?

Ab 01.04.2017 monatlich 800,00 € ab 01.01.2018 monatlich 819,00 €. Zusätzlich kommt Geld aus der Priesterbesoldungs- und -versorgungsordnung des Bistums in ihrer jeweiligen Fassung.

Bischöfe:

Bezahlt werden die Gehälter, aber auch die Pensionen von Bischöfen und hohen Geistlichen in Deutschland im Prinzip vom Staat. Bis zum vergangenen Jahr wurden die Gehälter in Bayern sogar direkt überwiesen. Nicht nur Bischöfe, sondern auch Kanoniker und Domvikare wurden vom Freistaat bezahlt.29.03.2014

https://www.stepstone.de/gehalt/Pfarrer ... m%20Jahr.

Wie heißt es im Volksmundso schön?

Sie predigen öffentlich Wasser und trinken heimlich Wein!

Wer Wasser predigt und Wein trinkt, fordert von anderen (oft heuchlerisch) Verzicht, Zurückhaltung, Bescheidenheit, Genügsamkeit etc., ist selbst aber ganz im Gegenteil dazu besonders verschwenderisch und genusssüchtig.

Die Redewendung stammt übrigens von Heinrich Heine.

Ein Wintermärchen

Sie sang vom irdischen Jammertal,
von Freuden, die bald zerronnen,
vom Jenseits, wo die Seele schwelgt,
verklärt in ewigen Wonnen.

Sie sang das alte Entsagungslied,
das Eiapopeia vom Himmel,
womit man einlullt, wenn es greint,
das Volk, den großen Lümmel.

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
ich kenn' auch die Herren Verfasser;
ich weiß, sie tranken heimlich Wein
und predigten öffentlich Wasser.

Heinrich Heine (1797 - 1856), einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Christel
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Re: Pfarrer verprasst Spenden der Gläubigen für sich selbst

Ungelesener Beitrag von Christel »

Wer Wasser predigt und Wein trinkt, fordert von anderen (oft heuchlerisch) Verzicht, Zurückhaltung, Bescheidenheit, Genügsamkeit etc., ist selbst aber ganz im Gegenteil dazu besonders verschwenderisch und genusssüchtig.
Verkündet Bild.de - Ach nein, Entschuldigung, Atheisius, war das.

Atheisius, wie gut, dass Du nicht wie die anderen Menschen bist, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Pfarrer dort.
Einigen, die von ihrer eigenen Gerechtigkeit überzeugt waren und die anderen verachteten, erzählte Jesus dieses Gleichnis:

Zwei Männer gingen zum Tempel hinauf, um zu beten; der eine war ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.

Der Pharisäer stellte sich hin und sprach bei sich dieses Gebet:
"Gott, ich danke dir, dass ich nicht wie die anderen Menschen bin, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner dort. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den zehnten Teil meines ganzen Einkommens."

Der Zöllner aber blieb ganz hinten stehen und wollte nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben, sondern schlug sich an die Brust und betete: "Gott, sei mir Sünder gnädig!"

Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt nach Hause hinab, der andere nicht. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, wer sich aber selbst erniedrigt, wird erhöht werden. (Lukas 18,9-14)
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Pfarrer verprasst Spenden der Gläubigen für sich selbst

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Atheisius, wie gut, dass Du nicht wie die anderen Menschen bist, die Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Pfarrer dort.
Da hast du ausnahmslos recht! :lol:

Was Jesus erzählte? Du meinst sicher, was dem Jesus von den Evangelien-Dichtern in den Mund gelegt wurde.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Pfarrer verprasst Spenden der Gläubigen für sich selbst

Ungelesener Beitrag von Christel »

Ja ich meine, dass man sich solche eingängigen Sprüche gemerkt und gesammelt hat und dass sie dann ins Evangelium aufgenommen wurden.

Es besteht kein Zweifel daran, dass der Pharisäer ein anständiger Kerl war, eine ehrliche Haut, der außerdem viel gespendet hat. Der Pharisäer hatte sich nichts vorzuwerfen.

Zöllner hingegen waren äußerst unbeliebt, nicht nur, weil sie für die Besatzungsmacht arbeiteten, sondern weil sie in ihre eigene Tasche wirtschafteten.

Trotzdem kam der Pharisäer aufgrund seiner Art auf andere herabzublicken nicht gut weg. Ein solcher Mensch ist nicht teamfähig, würde man heute sagen oder aus Jesus Sicht wohl nicht Reich Gottes fähig.

In einer anderen Geschichte, als Jesus ausgerechnet in das Haus eines Zöllners geht und mit ihm isst, heißt es: " 7 Und alle, die das sahen, empörten sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt." (Lukas 19)

So ein Zöllner, der lässt sich bekehren, aber ein von sich selbst überzeugter Mensch, nicht.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Pfarrer verprasst Spenden der Gläubigen für sich selbst

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Um beim Thema zu bleiben:
Der Priester hatte vom Gericht bereits 2021 eine Geldstrafe erhalten, dagegen aber Revision eingelegt. Das Oberlandesgericht Karlsruhe hob das Urteil dann auf und verwies den Fall zurück.
Indem dieser Priester Revision einlegte war er also uneinsichtig,ließ sich nicht bekehren, weil er von sich selbst überzeugt war.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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