Mut zur weißen Fahne ?

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Atheisius
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Mut zur weißen Fahne ?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Papst-Äußerungen stoßen auf scharfe Kritik
„Wenn man sieht, dass man besiegt wird, dass die Dinge nicht gut laufen, muss man den Mut haben, zu verhandeln“, sagt Papst Franziskus in einem Interview. Die Ukraine solle im Krieg mir Russland den Mut haben, die „weiße Fahne“ zu hissen. Deutsche Politiker widersprechen ihm deutlich.
Die Äußerungen sind in Deutschland auf Entsetzen und scharfe Kritik gestoßen. Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann widersprach ihm scharf. „Bevor die ukrainischen Opfer die weiße Flagge hissen, sollte der Papst laut und unüberhörbar die brutalen russischen Täter auffordern, ihre Piraten-Fahne – das Symbol für den Tod und den Satan – einzuholen“, sagte die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Und warum in Gottes Namen verurteilt er nicht die verbale mörderische Hetze von Kyrill I., Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche und Ex-KGB-Agent, dem ukrainischen Volk gegenüber“, fragte Strack-Zimmermann. Sie fügte hinzu: „Ich schäme mich als Katholikin, dass er das unterlässt.“

„Wer von der Ukraine verlangt, sich einfach zu ergeben, gibt dem Aggressor, was er sich widerrechtlich geholt hat, und akzeptiert damit die Auslöschung der Ukraine“, sagte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Auf Distanz ging auch der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter.

„Es ist Wladimir Putin, der den Krieg und das Leid sofort beenden kann – nicht die Ukraine“, sagte dazu Göring-Eckardt. Frieden könne es nur geben, wenn er gerecht sei und die Existenz und Identität der Ukraine nicht infrage stelle. Auch müsse Russland für seine Kriegsverbrechen zur Verantwortung gezogen werden.

„Unglaublich, das Oberhaupt der katholischen Kirche stellt sich auf die Seite des Aggressors“, schrieb Kiesewetter im Internetdienst X. Der Papst liefere damit Russlands Präsident Wladimir Putin eine „Blaupause für weiteres Vorgehen“.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/w ... 255&ei=42

Auch Pius der XII.war schon für weiße Fahnen

Der frühere Papst Pius XII. hätte dem britischen Premierminister Winston Churchill im zweiten Weltkriegsjahr 1940 öffentlich dazu raten können, vor Adolf Hitler die weiße Fahne zu schwenken. Und im Blick auf die scheinbar aussichtslose militärische Lage Verhandlungen mit dem deutschen Diktator und Aggressor über einen Frieden zu dessen Bedingungen aufzunehmen.
„We shall never surrender“ war Churchills kämpferische Antwort auf die drohende Invasion seines Landes. Eine Antwort, die der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dem russischen Diktator und Aggressor Wladimir Putin nach der tatsächlichen Invasion seines Landes in ähnlichen Worten gegeben hat.
Wie damals Pius hat es auch Papst Franziskus bisher bei allgemeinen Friedensappellen bewenden lassen, aber vermieden, den Urheber von Tod und Zerstörung klar zu verurteilen.
Stattdessen kommt nun der naive Ratschlag des Oberhaupts der katholischen Kirche an das Opfer des russischen Überfalls, doch bitte den „Mut“ aufzubringen, die „weiße Fahne“ zu hissen und mit Russland ein Ende des Kriegs auszuhandeln, bevor „alles noch schlimmer wird“. Dass es noch schlimmer wird, wenn ein Aggressor um des lieben Friedens willen sein Unrecht bekommt, wusste Churchill. Ein Aufgeben der Ukraine bedeutet keinen dauerhaften Frieden für Europa. Sondern die Ermutigung Putins zum nächsten Krieg.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... 5c7&ei=10
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Holuwir
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Re: Mut zur weißen Fahne ?

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Dass im 2. WK. die gesamte Welt (ohne Japan) Deutschland in die Knie zwingen konnte, ist erwiesen. Ob die Ukraine das mit Russland vermag? Wohl eher nicht. Also muss es wieder die ganze Welt (ohne China, Indien, Brasilien, Afrika ...) tun? Also 3. WK? Mit welchem Ausgang? Wäre das heute die Antwort Churchills? Wäre heute die weiße Fahne wirklich schlimmer?

Unsere Welt taumelt auch ohne Kriege auf unsägliche Katastrophen zu. Unsere Machtspiele verstellen uns noch dazu den Blick dafür. Wir setzen die falschen Prioritäten. Der Papst sagt das einzig Vernünftige. Danach alle Kraft für den Ersatz fossiler Energieträger. Statt Billionen für Hochrüsten zu verschleudern, Ausbau der Nutzung alternativer Energie, die überreichlich und unerschöpflich von unserer Sonne bereitgestellt wird!
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Atheisius
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Re: Mut zur weißen Fahne ?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sieht das ähnlich wie Holuwir.

Er hat sich hinter den von Papst Franziskus‘ an die Ukraine gerichteten Aufruf zu Friedensverhandlungen mit Russland gestellt. „Papst Franziskus ist ein besonnener Mann. Seinen Aufruf ‚Mut zu Verhandlungen‘ teile ich“, sagte er.

„Es ist klar, dass die Ukraine unterstützt werden muss und Russland der Aggressor in diesem Krieg ist“, sagte Kretschmer weiter. „Dennoch müssen wir uns mehr anstrengen, das Sterben im Krieg zu beenden.“
Der CDU-Politiker forderte die europäische Gemeinschaft dazu auf, einen Waffenstillstand anzustreben. „Die Europäer sollten darauf hinwirken noch vor den US-Wahlen Gespräche über einen Waffenstillstand zu erreichen“, fuhr Kretschmer fort. „Die Logik von Gewalt und Sterben muss ein Ende haben.

Auf Distanz geht aber weiterhin auch der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter: „Unglaublich, das Oberhaupt der katholischen Kirche stellt sich auf die Seite des Aggressors“, schrieb er im Internetdienst X. Der Papst liefere damit Russlands Präsident Wladimir Putin eine „Blaupause für weiteres Vorgehen“.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Mut zur weißen Fahne ?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Mir stellt sich hier mal wieder die Frage, was hat der Papst wirklich gesagt und gemeint?

Hier fand ich einen Kommentar des Direktors des vatikanischen Presseamtes, Matteo Bruni dazu:
https://www.vaticannews.va/de/vatikan/n ... erung.html

Darin heißt es u.a.:
In dem fraglichen Interview fragte der Interviewer Lorenzo Buccella den Papst: „In der Ukraine gibt es diejenigen, die den Mut zur Kapitulation, zur weißen Fahne, fordern. Aber andere sagen, dass dies die Stärksten legitimieren würde. Was sagen Sie dazu?“ Eine Frage, auf die Franziskus mit demselben Bild antwortet: „Das ist eine Interpretationsweise. Aber ich denke, dass der stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt und den Mut hat, die weiße Flagge zu schwenken und zu verhandeln. Und heute kann man mit Hilfe der internationalen Mächte verhandeln. Das Wort ,verhandeln‘ ist ein mutiges Wort. Wenn du siehst, dass du besiegt wirst, dass die Dinge nicht gut laufen, habt den Mut, zu verhandeln. Du schämst dich, aber wenn du so weitermachst, wie viele Tote wird es dann geben? Verhandele rechtzeitig, suche ein Land, das vermittelt. Heute, zum Beispiel im Krieg in der Ukraine, gibt es viele, die vermitteln wollen. Die Türkei zum Beispiel... Schämt euch nicht, zu verhandeln, bevor es noch schlimmer wird.“
Es findet sich dort der Hinweis auf diese Ansprache des Papstes:
https://www.vaticannews.va/de/papst/new ... ungen.html
2 Jahre Krieg in Ukraine: Papst drängt neuerlich auf Verhandlungslösung

Papst Franziskus hat ein weiteres Mal zu einem Ende des Kriegs in der Ukraine aufgerufen. Beim Mittagsgebet an diesem Sonntag forderte er „die Wiederherstellung jenes kleinen Stücks Menschlichkeit, das die Voraussetzungen für eine diplomatische Lösung auf der Suche nach einem gerechten und dauerhaften Frieden schafft“.

„Mit Trauer“ habe man am Samstag an den zweiten Jahrestag des Beginns dieses Krieges gedacht. „So viele Opfer, Verwundete, Zerstörungen, Ängste, Tränen in einer Zeit, die furchtbar lang wird und deren Ende noch nicht absehbar ist“, erklärte Franziskus, ohne den Aggressor Russland zu nennen. Dieser Krieg verwüste nicht nur die entsprechende Region Europas, sondern „er löst auch eine weltweite Welle der Angst und des Hasses aus“. Erneut äußerte der Papst seine „tiefe Zuneigung für das gepeinigte ukrainische Volk“ und sicherte sein Gebet „für alle“ zu, besonders für die vielen schuldlosen Opfer.
--------------------
Anmerkung von mir:

In Deutschland beruft man sich gern auf Werte, "unsere Werte". - Dabei haben alle Menschen Werte, diese unterscheiden sich lediglich in ihrer Rangordnung.

Welcher Wert ist der Höchste? Was ist das höchste Gut? An welchem Wert orientieren wir uns hauptsächlich?

Ist es das Leben, wie Johannes 1,4 schreibt: "das Leben war das Licht der Menschen"?
Bestimmt daher die Ehrfurcht vor dem Leben unser Handeln?
Die Ehrfurcht vor dem Leben kann als eine Art universelle Grundlage einer friedlichen Welt ohne Ausbeutung, Hunger, Gewalt und Kriege gelten. Schweitzer war evangelischer Theologe. So können Jesu Worte "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" als religiöse Grundlage der Ethik Schweitzers gelten.
https://www.helpster.de/ehrfurcht-vor-d ... ert_221305
Oder ist es so, wie es einst Papst Benedikt XVI. formulierte: "Die Kultur des Todes schreitet voran"?
https://www.domradio.de/artikel/papst-d ... e-senioren
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Mut zur weißen Fahne ?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Wer mit "Unseren Werten" nicht klar kommt, dem empfehle ich diese Antwort des MdB Marcel Emmerich - Jesus kann man hier getrost außen vorlassen.

Frage von Eric S. 30.03.2022
Was sind unsere Werte und woher kommen sie? Inwiefern sind unsere Werte bedroht? Gegen wen müssen wir sie verteidigen?

"Im internationalen Systemwettstreit gilt es, unsere Werte entschlossen mit demokratischen Partnern zu verteidigen." (Koaltionsvertrag 2021-2025)

Antwort von Marcel Emmerich
Bündnis 90/Die Grünen
12.04.2022

Sehr geehrter Herr S.,

In Deutschland haben wir ein Wertekonstrukt, welches auf dem Fundament unserer Geschichte aufbaut. Wir haben aus den Gräueltaten der Nationalsozialisten gelernt und haben bestimmte Werte in unserer jungen Bundesrepublik definiert und konsolidiert.

Unsere Gesellschaft hat sich auf bestimmte Grundwerte verständigt. Dazu zählen unter anderem die Demokratie, die Freiheit des Einzelnen, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Auch Frieden, Solidarität und Toleranz zählen zu den Grundpfeilern unserer Politik und Gesellschaft, welche wir als schützenswert erachten.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“: Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist Leitbild unseres Engagements.

Wir haben als größter Mitgliedsstaat in der EU eine besondere Verantwortung gegenüber den Werten, zu denen wir uns bekennen. In enger Zusammenarbeit mit demokratischen Partnern treten wir für sie ein und schützen diese nach innen und außen, wenn sie bedroht oder verletzt werden. So gründet sich beispielsweise Art. 2 EUV auf die gemeinsamen Werte der europäischen Staaten.

Sie fragen, inwiefern diese Werte bedroht werden.

Tagtäglich werden Werte wie die Demokratie, Menschenrechte und Freiheit auf der Welt verletzt. Am Beispiel des aggressiven Angriffskrieges Russlands wird uns vor Augen geführt, dass bei Fragen von Krieg und Frieden die Werte eine entscheidende Rolle spielen. Die Ukraine hat sich zu den Werten der NATO und EU bekannt. Es braucht eine klare Haltung und eine gestärkte außen- und sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit, damit wir nicht nur unsere Sicherheit in Europa, sondern auch die Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Toleranz verteidigen können. Dafür setzen wir uns mit Entschlossenheit gegen Autokraten und Diktatoren ein.

Mit den besten Grüßen,  

Marcel Emmerich MdB 

https://www.abgeordnetenwatch.de/profil ... en-wir-sie
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Mut zur weißen Fahne ?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Aus dem Text von Atheisius:
Tagtäglich werden Werte wie die Demokratie, Menschenrechte und Freiheit auf der Welt verletzt. Am Beispiel des aggressiven Angriffskrieges Russlands wird uns vor Augen geführt, dass bei Fragen von Krieg und Frieden die Werte eine entscheidende Rolle spielen. Die Ukraine hat sich zu den Werten der NATO und EU bekannt. Es braucht eine klare Haltung und eine gestärkte außen- und sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit, damit wir nicht nur unsere Sicherheit in Europa, sondern auch die Menschenrechte, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Toleranz verteidigen können. Dafür setzen wir uns mit Entschlossenheit gegen Autokraten und Diktatoren ein.
Und doch ist es Kriegsrhetorik.
Wie viele Menschen opfern wir diesen Werten=Göttern?
Holuwir hat geschrieben: Sonntag 10. März 2024, 21:43 Dass im 2. WK. die gesamte Welt (ohne Japan) Deutschland in die Knie zwingen konnte, ist erwiesen. Ob die Ukraine das mit Russland vermag? Wohl eher nicht. Also muss es wieder die ganze Welt (ohne China, Indien, Brasilien, Afrika ...) tun? Also 3. WK? Mit welchem Ausgang? Wäre das heute die Antwort Churchills? Wäre heute die weiße Fahne wirklich schlimmer?
Ich schließe mich hier Holuwir an.

Im Übrigen ist der Text des Interviews über das bereits diskutiert und sich schon kräftig entrüstet wird, noch nicht mal veröffentlicht:
Die Ukraine sollte den Mut haben, eine "Weiße Fahne" zu hissen und ein Ende des Krieges mit Russland auszuhandeln, so Franziskus in einem bereits Anfang Februar aufgezeichneten Interview mit dem Schweizer Rundfunksender RSI, das am 20. März ausgestrahlt werden soll, in Auszügen aber jetzt vorab veröffentlicht wurde.
https://www.domradio.de/artikel/blick-a ... 2-0-115366
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Mut zur weißen Fahne ?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Marcel Emmerich:

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“: Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ist Leitbild unseres Engagements.

Wir haben als größter Mitgliedsstaat in der EU eine besondere Verantwortung gegenüber den Werten, zu denen wir uns bekennen. In enger Zusammenarbeit mit demokratischen Partnern treten wir für sie ein und schützen diese nach innen und außen, wenn sie bedroht oder verletzt werden. So gründet sich beispielsweise Art. 2 EUV auf die gemeinsamen Werte der europäischen Staaten.

Aus der Rede von Marcel Emmerich im Bundestag- Aktuelle Stunde „Meinungsfreiheit“ 23.02.2024

„Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, aber sie berechtigt nicht dazu, anderen die Menschenwürde abzusprechen, und das ist aus gutem Grund so. Die Studie des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz zeigt ganz klar, dass der Hass im Netz wirklich virulent ist. Er zeigt, dass es unverhohlene Angriffe auf die Grundwerte und die Prinzipien unserer Demokratie gibt“.

https://www.gruene-bundestag.de/parlame ... freiheit-1

So sieht also Kriegsrethorik aus?

Betreibt das Zentralkomittee der deutschen Katholiken ebenfalls "Kriegsrethorik?: „Lieferung von Waffen weiter nötig“

Zentralkomittee der deutschen Katholiken: „Lieferung von Waffen weiter nötig“

Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), findet deutliche Worte und grenzt sich damit vom Papst ab. Das ZdK habe „den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine früh und unmissverständlich verurteilt. Die Ukraine hat jedes Recht, sich zu verteidigen. Die Lieferung von Waffen, die dieser Verteidigung dienen, hält das ZdK weiter für nötig“, so Stetter-Karp in einem Statement auf unsere Anfrage.
Klare Erwartung an den Papst
Für das Zentralkomitee sei klar: „Die langfristige Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine ist nicht durch Kapitulation zu erreichen.“ Russland müsse deutlich in die Verantwortung genommen werden, „seine fortgesetzte Aggression zu beenden“. In diesem Sinne sei „eine entschlossene, schnelle und eindeutige Intervention des Vatikans“ zu begrüßen.
: „Lieferung von Waffen weiter nötig“
Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), findet deutliche Worte und grenzt sich damit vom Papst ab. Das ZdK habe „den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine früh und unmissverständlich verurteilt. Die Ukraine hat jedes Recht, sich zu verteidigen. Die Lieferung von Waffen, die dieser Verteidigung dienen, hält das ZdK weiter für nötig“, so Stetter-Karp in einem Statement auf unsere Anfrage.
Klare Erwartung an den Papst
Für das Zentralkomitee sei klar: „Die langfristige Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine ist nicht durch Kapitulation zu erreichen.“ Russland müsse deutlich in die Verantwortung genommen werden, „seine fortgesetzte Aggression zu beenden“. In diesem Sinne sei „eine entschlossene, schnelle und eindeutige Intervention des Vatikans“ zu begrüßen.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... 73e6&ei=11
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Mut zur weißen Fahne ?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Montag 11. März 2024, 22:06 So sieht also Kriegsrethorik aus?

Betreibt das Zentralkomittee der deutschen Katholiken ebenfalls "Kriegsrethorik?: „Lieferung von Waffen weiter nötig“

Zentralkomittee der deutschen Katholiken: „Lieferung von Waffen weiter nötig“

Dr. Irme Stetter-Karp, Präsidentin des Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), findet deutliche Worte und grenzt sich damit vom Papst ab. Das ZdK habe „den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine früh und unmissverständlich verurteilt. Die Ukraine hat jedes Recht, sich zu verteidigen. Die Lieferung von Waffen, die dieser Verteidigung dienen, hält das ZdK weiter für nötig“, so Stetter-Karp in einem Statement auf unsere Anfrage.

Klare Erwartung an den Papst
Für das Zentralkomitee sei klar: „Die langfristige Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine ist nicht durch Kapitulation zu erreichen.“ Russland müsse deutlich in die Verantwortung genommen werden, „seine fortgesetzte Aggression zu beenden“. In diesem Sinne sei „eine entschlossene, schnelle und eindeutige Intervention des Vatikans“ zu begrüßen.
Atheisius hat geschrieben: Montag 11. März 2024, 22:06 So sieht also Kriegsrethorik aus?
Ja! Ein klares ja! - Ein JA völlig unabhängig davon, ob dies richtig oder falsch ist. - Wer weiß schon wirklich, was in dieser Situation richtig ist?

Vielleicht fordert man vom Papst auch noch, dass er die Waffen, die geliefert werden sollen, segnet.
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Re: Mut zur weißen Fahne ?

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

Christel hat geschrieben: Dienstag 12. März 2024, 11:01 Vielleicht fordert man vom Papst auch noch, dass er die Waffen, die geliefert werden sollen, segnet.
Na klar! Macht das Oberhaupt der russischen Orthodoxen doch auch. So war es immer in den vergangenen Kriegen. Normale Verhältnisse also.
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Re: Mut zur weißen Fahne ?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Das Problem kann sich in wenigen Monaten von selbst erledigen.

In den USA ist die nächste Präsidentenwahl am 05.11.2024. Falls Trump gewinnt, werden den Europäern die Augen aufgehen denn:
Vor wenigen Tagen hatte der ehemalige US-Präsident Donald Trump den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban in seine Residenz Mar-a-Lago im US-Staat Florida geladen. Dabei war offenbar auch der Ukraine-Krieg ein Gesprächsthema. Nun gab Orban im ungarischen Fernsehen Äußerungen Trumps wieder, wonach dieser "keinen Penny" für den Ukraine-Krieg ausgeben werde, sollte er wieder US-Präsident werden.
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... n-100.html

Das wäre dann das Kriegsende und die Ukraine brauch dann keine weiße Fahne mehr um zu verhandeln. Es wird eine bedingungslose Kapitulation geben und Putin kann dann seine nächsten Kriegsziele angehen um sein Imperium auszuweiten.

Ein schnelles Kriegsende zeichnet sich auch jetzt schon ab falls der US-Kongress die finanzielle Hilfe nicht frei gibt.
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Re: Mut zur weißen Fahne ?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Holuwir hat geschrieben: Dienstag 12. März 2024, 11:17
Christel hat geschrieben: Dienstag 12. März 2024, 11:01 Vielleicht fordert man vom Papst auch noch, dass er die Waffen, die geliefert werden sollen, segnet.
Na klar! Macht das Oberhaupt der russischen Orthodoxen doch auch. So war es immer in den vergangenen Kriegen. Normale Verhältnisse also.
Aber nicht der Papst, nicht der Vatikan. Das tun nur "nationale Kirchen".

Der Vatikan war neutral, genau wie jetzt Franziskus.
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Re: Mut zur weißen Fahne ?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Wer einen Pakt mit dem Teufel abschließt, wie Pius der XII., ist nicht neutral

………Kertzer legt eine anschaulich geschriebene, faktenreiche Darstellung über Pius vor; ein Papst, der im Zweiten Weltkrieg vorsichtig agierte und jeden größeren Konflikt mit den damaligen Diktaturen vermied: „Er wollte die für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit mit der faschistischen Regierung Italiens beibehalten und eine Übereinkunft mit dem NS-Regime erreichen. Vor allem wollte er die Kirche schützen und damit ihre gottgegebene Mission zur Rettung der Seelen.“

Pakt mit dem Teufel
David Kertzer spricht es nicht deutlich aus, doch musste Pius XII. zum Wohl der katholischen Kirche und der Gläubigen nicht einen Pakt mit dem Teufel in Gestalt Hitlers oder Mussolinis eingehen?

Mit der Öffnung der vatikanischen Archive sind keine sensationellen Funde ans Tageslicht gekommen, aber Kertzer ist auf eine Reihe von Dokumenten gestoßen, die die lavierende Haltung des Papstes eindrücklich belegen: Zur deutschen Invasion Polens im September 1939 kam kein kritisches Wort aus dem Vatikan, auch nicht, als rund die Hälfte aller polnischen Priester in KZs verschwand.

Als Hitler das Elser-Attentat im Münchner Bürgerbräukeller unverletzt überlebt hatte, beglückwünschte Pius den deutschen Diktator. Nie verurteilte der Papst die antijüdischen Gesetze des italienischen Faschismus.

Als aber gegen Ende des Krieges Berichte über Prostitution zwischen italienischen Frauen und US-amerikanischen Besatzungssoldaten aufkamen, beschied er den Sondergesandten des US-Präsidenten, er werde nicht erlauben, dass Rom „zur Lasterhöhle für alliierte Offiziere“ werde.

https://taz.de/Der-Vatikan-im-Zweiten-W ... /!5950753/
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Mut zur weißen Fahne ?

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Atheisius hat geschrieben: Mittwoch 13. März 2024, 08:48 Wer einen Pakt mit dem Teufel abschließt, wie Pius der XII., ist nicht neutral
Umgekehrt Atheisius, wer es in einem Konflikt ablehnt mit einer Seite auch nur zu sprechen, der gibt seine Neutralität auf!

Eugenio Pacelli, der spätere Pius XII. war ab April 1917 bis Dezember 1929 im Auftrag des Papstes in Deutschland tätig.

Dort setzte sich Pacelli als Diplomat für die Beendigung des Ersten Weltkrieges ein.
Am 22. Juni 1920 wurde Pacelli zum Nuntius für die Weimarer Republik ernannt. Mit Besorgnis beobachtete er seit März 1923 antikatholische Tendenzen rechtsgerichteter Protestanten, die die Jesuiten und Juden als gemeinsame Feinde des Deutschtums ansahen und bekämpften, und warnte deshalb vor ökumenischer Annäherung. https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII. ... er_Nuntius
Er erlebte den Hitlerputsch vom 8./9. November 1923 in München mit, berichtete dem Vatikan direkt davon und hob dessen antikatholischen Charakter hervor. Im Mai 1924 nannte er den Nationalsozialismus die „vielleicht gefährlichste Häresie unserer Zeit“.[15]
https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII. ... er_Nuntius
In dieser Zeit schloss Pacelli war es auch der im Auftrag des Papstes zwei Konkordate 1924 mit Bayern, 1929 mit Preußen.

Ab Februar 1930 war Pacelli als Kardinalstaatssekretär der wichtigste außenpolitische Berater und Mitarbeiter des Papstes.

In dieser Funktion unterzeichnete er weitere Konkordate, die Rechte und Pflichten regeln. Besonders umstritten dabei das Reichskonkordat:
Die katholischen Verbände erhielten durch das Konkordat eine Atempause, da die Repressionen ihnen gegenüber tatsächlich kurzfristig abflauten. Auch wenn der Kampf der Nationalsozialisten gegen den Verbandskatholizismus schon wenige Wochen nach dem Konkordatsabschluss wieder aufgenommen wurde https://de.wikipedia.org/wiki/Reichskonkordat
Schließlich brachen bzw. ignorierten die Nationalsozialisten immer mehr Teile der Konkordatsvereinbarungen.
Ebenso diesbezügliche Mahnungen des Vatikans.
Nicht von ungefähr beginnt die ENZYKLIKA MIT BRENNENDER SORGE mit den Worten
1. Mit brennender Sorge und steigendem Befremden beobachten Wir seit geraumer Zeit den Leidensweg der Kirche, die wachsende Bedrängnis der ihr in Gesinnung und Tat treubleibenden Bekenner und Bekennerinnen inmitten des Landes https://www.vatican.va/content/pius-xi/ ... sorge.html
Diese Enzyklika veröffentlicht von Papst Pius XI., entworfen von deutschen katholischen Bischöfen, doch schlussendlich verfasst Eugenio Pacelli, dem spätere Papst Pius XII.
Folgen der Veröffentlichung

Die Nationalsozialisten wurden von der Verlesung der Enzyklika überrascht, doch sie reagierten schnell: In der Karwoche kam es zu ersten Hausdurchsuchungen und Verhaftungen. Zwölf Druckereien, die am Druck und der Verbreitung der Enzyklika beteiligt gewesen waren, wurden entschädigungslos enteignet. Eine Reihe von Klöstern und Bekenntnisschulen sowie mehrere theologische Fakultäten und Hochschulen mussten schließen.
Im April 1937 kam es auf Befehle Hitlers und Goebbels’ zu einer neuerlichen Welle von Sittlichkeitsverfahren gegen Priester und Ordensleute, wozu Einzelfälle von der NS-Propaganda zu einer „symptomatischen Erscheinung“ aufgebauscht wurden. Der Bevölkerung sollte vermittelt werden, dass die Kirche von der Erziehung der Jugend ausgeschlossen werden müsse, und das Vertrauen in die Kirche sollte untergraben werden. Richtigstellungen waren nur von der Kanzel aus möglich. In der Folge wurden 1937/38 die privaten katholischen Schulen aufgelöst oder vom Staat übernommen. Die Geistlichkeit durfte in Volks- und Berufsschulen keinen Religionsunterricht mehr erteilen.
Darüber hinaus wurden – abgesehen von der Entfernung des Bischofs von Rottenburg Joannes Baptista Sproll aus seiner Diözese – spektakuläre Maßnahmen vermieden. Der seit 1935 verfolgte Kurs gegen die katholische Presse, die Verbände und Schulen mit dem Ziel der beständigen Zurückdrängung der Kirche aus dem öffentlichen und politischen Leben wurde beibehalten. Die meisten Organisationen – vor allem die Jugendverbände – wurden bis 1939 aufgelöst, ihre Publikationen verboten und ihr Vermögen konfisziert.[4]
https://de.wikipedia.org/wiki/Mit_brennender_Sorge
Spätestens ab diesem Zeitpunkt dürfte Eugenio Pacelli völlig klar gewesen sein, dass seine Einwände nicht nur gar nichts bewirkten, sondern andere Menschen dafür leiden mussten, wenn er öffentlich sprach, sich beschwerte und mahnte.

Im März 1939 wurde Eugenio Pacelli selbst Papst, Pius XII.
Kriegsgefahr:
Nachdem Hitler am 28. April 1939 den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt und das deutsch-britische Flottenabkommen gekündigt hatte, schlug Pius eine europäische Fünfmächtekonferenz zur Beilegung der Konflikte vor. https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII.#Pontifikat
Pius hielt dagegen an der politischen Neutralität fest und ließ offen, auf welcher Seite im Kriegsfall Recht und Moral stünden. Er erklärte demgemäß in einer Rundfunkrede am 24. August: Mit dem Frieden sei nichts verloren, aber alles könne mit dem Krieg verloren werden.

Hinter den Kulissen drängte er Mussolini, mäßigend auf Hitler einzuwirken. https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII.#Pontifikat
Wie sein Vorgänger Benedikt XV. im Ersten, so veröffentlichte Pius XII. im Zweiten Weltkrieg allgemeine Friedensappelle, wobei er klare Schuldzuweisungen konsequent vermied und keine Kriegspartei namentlich nannte. Am 14. September 1939 beklagte er im Vatikan erstmals den Kriegsausbruch und erklärte seine Absicht, einen für alle Beteiligten ehrenhaften Frieden zu vermitteln. Dies wiederholte er bis zum Kriegsende öfter.
Am 26. September 1939 nannte er den Krieg eine „entsetzliche Gottesgeißel“ und hoffte auf Frieden durch „versöhnenden Ausgleich“, der auch der katholischen Kirche künftig „größere Freiheit“ schenken möge.
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Rom Im Zweiten Weltkrieg:
Im Zweiten Weltkrieg erwarteten und erfuhren die Römer Hilfe eher vom „papa“ (im doppelten Sinne, als Papst und als „Vater“ ihrer Stadt) als von den staatlichen Behörden. Vom Vatikan zur Verfügung gestellte Gelder ermöglichten den römischen Pfarreien die Verteilung von Lebensmitteln. Pius veranlasste humanitäre Hilfen für Kriegsopfer; sein Hilfswerk leitete Giovanni Battista Montini, Substitut im Staatssekretariat, der spätere Papst Paul VI. Als die Alliierten am 19. Juli 1943 erstmals Rom bombardierten, vor allem die Arbeiterviertel des Stadtteils San Lorenzo,[46] eilten Papst Pius und Montini zu den Opfern und ihren Familien.[47] Als sich im Mai 1944 alliierte Truppen der Stadt näherten und die Römer fürchteten, es werde ein zweites Monte Cassino geben, war es maßgeblich der Papst, dem das Zustandekommen der allseitigen Erklärung Roms zur „offenen Stadt“ zu verdanken war.[48] Die Römer ehrten ihn nach Kriegsende als „Defensor Urbis“ (Schirmherr der Stadt).[49]
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Zur Deportation römischer Juden 1943
Nach diesem vergeblichen Vorstoß auf diplomatischer Ebene versuchte Pius XII. über die Stadtkommandantur, die Razzia aufzuhalten. Er sandte am Nachmittag seinen Verbindungsmann zu den deutschen Dienststellen, den Generalsuperior der Salvatorianer Pater Pankratius Pfeiffer, zu den deutschen Dienststellen und zu General Stahel. Doch auch Stahel wies das Ansinnen von sich mit der Bemerkung, dass er nichts damit zu schaffen habe; die Aktion sei allein Sache der SS.
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Einige Tage nach der Razzia bestimmte Pius XII. kraft seines Amtes allgemeines Kirchenasyl für alle jetzt untergetauchten und flüchtigen Juden in Rom und im besetzten Italien. Zu den Asylorten zählten die Klöster, andere kirchliche Häuser und Institute, die Patriarchalbasiliken, der päpstliche Sommersitz Castel Gandolfo und der Vatikan selbst. Nach verlässlichen Schätzungen konnten sich allein in Rom bis zur Befreiung am 4. Juni 1944 in mindestens 150 Einrichtungen rund 4500 Juden versteckt halten.[103]
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Die Asylaktion wurde in Berlin als offene Provokation aufgefasst.
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Während der deutschen Besatzung Roms unterlief Pius die Verhaftungswelle wirkungsvoll, indem er Pater Pankratius Pfeiffer direkte Order erteilte, für wen er sich im Einzelnen bei der Besatzung oder bei der SS einzusetzen habe.[107] Auf diese Weise konnten viele Menschen befreit werden, die die Besatzer bereits inhaftiert hatten, darunter Kommunisten, Royalisten und Juden. Bei dem alsbald als „Engel von Rom“ stadtbekannten Pankratius Pfeiffer machten viele italienische Familien Eingaben für ihre gefangenen Angehörigen. 90 Prozent der später als „Pfeiffers Liste“ bekannt gewordenen Initiativen gehen auf direkte Order Pius’ XII. zurück. https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII.#Pontifikat
Zu erwähnen ist, dass während dieser Zeit Pius XII. selbst Gefangener im Vatikan war. Schon zu Beginn der Machtübernahme in Rom plante Hitler die Entführung des Papstes und seine Internierung in Deutschland. Einen entsprechenden Befehl zur Vorbereitung der Aktion erteilte er SS-General Wolff.[108] Allerdings zögerte Hitler so lange mit dem endgültigen Einsatzbefehl, dass die Aktion am Ende nicht mehr ausgeführt werden konnte. Pius selbst rechnete ernsthaft mit einer Besetzung des Vatikans und der Verhaftung seiner Person. Für diesen Fall hatte er einen schriftlichen Amtsverzicht vorbereitet. https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII.#Pontifikat
Im Frühjahr 1943 verhinderte Pius XII. auf diplomatischem Wege die Fortsetzung der von der kollaborierenden slowakischen Regierung betriebenen Judendeportationen.
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Dem Verhalten von Pius XII. lag die Vermutung zu Grunde, dass ein öffentlicher Protest die Nationalsozialisten nicht dazu bewegen würde, ihre Haltung zu ändern, sondern im Gegenteil diese provozieren würde, https://de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII.#Pontifikat
Hinter den Kulissen rettete Eugenio Pacelli/ PapstPius XII. Tausenden, auch Juden das Leben.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Atheisius
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Re: Mut zur weißen Fahne ?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Diskussion um weiße Fahne ist vom Tisch

Die EU-Staaten wollen weitere Milliarden für die Lieferung von Waffen und anderer militärischer Ausrüstung an die Ukraine bereitstellen. Schwierig hatten sich die Verhandlungen vor allem wegen Forderungen Deutschlands und Frankreichs gestaltet.
Die EU-Staaten haben sich nach monatelangen Verhandlungen auf eine Fortsetzung der gemeinsamen Finanzierung von militärischer Ausrüstung für die Ukraine verständigt. Nach der am Mittwoch in Brüssel erzielten Einigung soll der Schritt die Lieferung von Waffen, Munition und anderen Gütern im Wert von mindestens fünf Milliarden Euro garantieren, wie aus Angaben der derzeitigen belgischen EU-Ratspräsidentschaft und Diplomaten hervorgeht.

https://www.msn.com/de-de/finanzen/top- ... ef1&ei=22
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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Mut zur weißen Fahne: "Ohrenbetäubende Stille der Diplomatie"

Ungelesener Beitrag von Christel »

Der Vatikaninsider, Andrea Tornielli, schreibt:
"Der Bischof von Rom tritt in das zwölfte Jahr seines Pontifikats in einer dunklen Stunde ein"

"Ohrenbetäubende Stille der Diplomatie. Ein Panorama, in dem politische Initiative fehlt und Führung, die auf den Frieden setzt. Ein wahnsinniger Rüstungswettlauf (...) Das ist das Szenario, in dem die einsame Stimme von Papst Franziskus dafür plädiert, die Waffen zum Schweigen zu bringen und Mut zum Frieden zu sammeln."

"Er ruft zu einem Schweigen der Waffen in dem tragischen Konflikt auf, der im Herzen des christlichen Europas ausgebrochen ist, in der von den russischen Aggressoren zerstörten und verwüsteten Ukraine."

"Das Schicksal der Menschheit liegt in der Hand von Machthabern, die unfähig sind, die Folgen ihrer Entscheidungen abzuschätzen und die sich in die vermeintliche Unvermeidlichkeit des Krieges schicken."

Mehr: https://www.domradio.de/artikel/vatikan ... 2-0-115517
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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