Was sagt die Bibel, starb Jesus an einem Kreuz?

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Atheisius
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Was sagt die Bibel, starb Jesus an einem Kreuz?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Auf der Wachtturm-HP der religiotischen Sekte „Zeugen Jehowas“, fand ich einen interessanten Artikel zur Art und Weise wie Jesus gestorben sein könnte. An ein Kreuz genagelt oder an einem Marterpfahl?

Für einen Atheisten wie mich ist das eigentlich zweitrangig und das ist für mich auch kein Streitthema. Aber interessant ist es schon, dass das Hauptsymbol des Christentums (Das Kreuz) durch diese Sekte in Frage gestellt wird.

Hier die vom christlichen Glauben bedingte Aussage der Zeugen Jehova:

„Ob es ein Fehler war? Hatte sich die Kirchenleitung geirrt?“ Das mögen sich die Bewohner der spanischen Stadt Cartagena vor nicht allzu langer Zeit gefragt haben. Wieso? Weil Jesus Christus auf einem Plakat zur Karwoche als an einen Pfahl und nicht an ein Kreuz genagelt dargestellt wurde. Es zeigte einen aufrechten Stamm, dem der Querbalken fehlte.

Seit Jahrhunderten sind vorgebliche Christen gelehrt worden, Jesus Christus sei an einem Kreuz zu Tode gebracht worden. Für viele Leute hat ein Kruzifix — eine Darstellung des ans Kreuz genagelten Jesus — eine besondere Bedeutung. Sollte es möglich sein dass Christus nicht an einem Kreuz starb?

Verschiedene Arten des Kreuzes kennt man schon seit sehr langer Zeit. In der Encyclopædia Britannica heißt es:
„Wegen der Einfachheit seiner Form ist das Kreuz als religiöses Symbol und als Schmuck verwendet worden, seitdem es eine menschliche Kultur gibt. Man hat in jedem Gebiet der Alten Welt Gegenstände, auf denen verschiedene Kreuze angebracht waren, gefunden, die weit vor der christlichen Zeitrechnung verfertigt worden waren“ (11. Ausgabe, Bd. VII, S. 506). Das Kreuz hat daher keinen, wie manche sagen würden, „christlichen“ Ursprung. Damit ist natürlich noch nicht gesagt, dass Jesus nicht an einem Kreuz gestorben wäre.

Manche Menschen wurden dadurch hingerichtet, dass sie an ein Kreuz genagelt wurden. Doch die Römer verwendeten dazu oft auch Pfähle, die keinen Querbalken hatten. Könnte das bei Jesus der Fall gewesen sein?

Hätte ein zeitgenössischer Künstler vor dem sterbenden Jesus auf Golgotha gestanden, so hätte er uns eine authentische Darstellung jenes höchst bedeutsamen Ereignisses anfertigen können. Ein solches Kunstwerk gibt es aber nicht, und die spätere Tradition ist sicherlich nicht beweiskräftig. Dennoch haben wir die Worte, die ein Augenzeuge niederschrieb. Um wen handelt es sich?

Als Jesus von jenem Marter- und Hinrichtungswerkzeug hinabblickte, sah er „den Jünger, den er liebte“, den Apostel Johannes. Jesus vertraute ihm die Sorge für seine Mutter Maria an (Joh. 19:25-30). Johannes war also anwesend. Er wusste, ob Jesus an einem Kreuz gestorben war.

Zur Bezeichnung des Hinrichtungswerkzeuges Christi gebrauchte Johannes das griechische Wort staurós, das in der Neuen-Welt-Übersetzung mit „Marterpfahl“ wiedergegeben wird (Joh. 19:17, 19, 25).

Im klassischen Griechisch bezieht sich staurós auf denselben Gegenstand wie in der griechischen Umgangssprache der Christlichen Schriften: hauptsächlich auf einen aufrechten Stamm oder Pfahl ohne Querbalken. Beachtenswert ist, was John Denham Parsons in seinem Buch The Non-Christian Cross (Das nichtchristliche Kreuz) schrieb: „Im griechischen Text der umfangreichen Schriften, die das Neue Testament bilden, ist kein einziger Satz zu finden, der auch nur andeutungsweise den Beweis liefern würde, daß es sich bei dem im Falle Jesu verwendeten staurós um einen anderen als einen gewöhnlichen staurós handelte; von einer Andeutung, daß es sich dabei nicht um ein einziges Holzstück, sondern um zwei in einem Winkel übereinander angebrachte Holzstücke gehandelt hätte, ganz zu schweigen.“

The Interpreter’s Dictionary of the Bible sagt über das Wort staurós: „Buchstäblich ein aufrechter Stamm, Pfahl oder Pfosten ... Als Hinrichtungswerkzeug war das Kreuz ein Stamm, der senkrecht im Boden eingelassen wurde. Oft — doch keinesfalls immer — wurde ein waagerechter Balken am senkrechten befestigt.“ Ein weiteres Nachschlagewerk sagt:

„Staurós, das griechische Wort für Kreuz, bedeutet eigentlich Pfahl, aufrechter Balken oder eine Latte, an die man etwas hängen kann oder die benutzt werden kann, um ein Stück Land einzuzäunen. ... Sogar bei den Römern scheint die crux (daher unser Wort Kreuz) ursprünglich ein aufrechter Balken gewesen zu sein, und das blieb sie auch zur Hauptsache“ (The Imperial Bible Dictionary).

In dem Buch Das Kreuz und die Kreuzigung (von Hermann Fulda) heißt es: „Jesus starb an einem einfachen Todespfahl: Dafür sprechen a) die damaligen im Morgenland üblichen Gebräuche dieser Hinrichtung,
b) indirekt die Leidensgeschichte Jesu selbst und
c) viele Äußerungen der früheren Kirchenväter.“ Fulda weist auch darauf hin, daß einige der ältesten Abbildungen der Hinrichtung Jesu ihn an einem einfachen Pfahl zeigen.

Der christliche Apostel Paulus sagt: „Christus hat uns vom Fluche des ,Gesetzes‘ losgekauft, indem er an unserer Statt ein Fluch geworden ist, denn es steht geschrieben: ,Verflucht ist jeder, der an einen Stamm gehängt ist‘“ (Gal. 3:13). Er zitierte aus dem 5. Buch Mose, wo davon gesprochen wird, den Leichnam eines Hingerichteten an einen „Stamm“ zu hängen. Dann heißt es weiter: „Sein Leichnam [sollte] nicht die ganze Nacht am Stamm bleiben, sondern du solltest ihn auf alle Fälle an jenem Tag begraben, denn etwas von Gott Verfluchtes ist der Gehängte; und du sollst deinen Boden nicht verunreinigen“ (5. Mose 21:22, 23).

War dieser „Stamm“ ein Kreuz? Nein. Die Hebräer hatten gar kein Wort für das herkömmliche Kreuz. Zur Bezeichnung dieses Gegenstandes sprachen sie von „Kette und Schuß“, wobei sie auf die Fäden in einem Gewebe anspielten, von denen die einen auf dem Webstuhl in Längsrichtung und die anderen quer dazu verlaufen. Das hebräische Wort, das in 5. Mose 21:22, 23 mit „Stamm“ übersetzt wird, heißt ‛ets und bezeichnet vor allem einen Baum oder ein Holz, besonders einen hölzernen Pfahl. Hinrichtungskreuze verwendeten die Hebräer nicht. Das dem hebräischen Ausdruck ‛ets entsprechende aramäische Wort ’a‘ erscheint in Esra 6:11, wo es von Übertretern eines Erlasses des persischen Königs heißt: „Ein Balken [wird] aus seinem Hause gerissen und er [wird] daran geschlagen.“ Es ist klar, daß ein einzelner Balken kein Querholz hat.

Die Übersetzer der Septuaginta verwendeten in der Wiedergabe von 5. Mose 21:22, 23 („Stamm“) und Esra 6:11 („Balken“) das griechische Wort xýlon, das Paulus in Galater 3:13 benutzte. Auch Petrus gebrauchte dieses Wort, als er sagte: „[Jesus] trug unsere Sünden in seinem eigenen Leibe an den Stamm hinauf“ (1. Petr. 2:24). Das Wort xýlon, wird auch an mehreren anderen Stellen zur Bezeichnung des „Stammes“, an den Jesus geschlagen wurde, gebraucht (Apg. 5:30; 10:39; 13:29). Dieses griechische Wort hat die Grundbedeutung „Holz“. Nichts deutet an, daß bei der Hinrichtung Jesu damit ein Pfahl mit Querholz gemeint war.
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Das Beweismaterial deutet also darauf hin, daß Jesus nicht an einem herkömmlichen Kreuz gestorben ist. Jehovas Zeugen, deren Zeitschrift "Der Wachtturm" früher auf der Titelseite eine Abbildung des Kreuzes trug, gebrauchen dieses Symbol daher nicht mehr.

Sie verehren auch den Stamm nicht. Das Werkzeug, das die Leiden und den Tod Jesu herbeiführte, verdient sicher nicht mehr Achtung als ein Galgen, an dem ein lieber Angehöriger ungerechterweise gestorben sein mag. Darüber hinaus verbietet Gottes Wort eine solche Verehrung, denn es sagt: „Flieht vor dem Götzendienst“ und: „Hütet euch vor Götzen“ (1. Kor. 10:14; 1. Joh. 5:21).

https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/2011170

https://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/101974688
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
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