Lieber Atheisius, ich hatte meine Thesen nicht nur begründet, sondern auch mit Internetseiten verlinkt,
so dass meine Aussagen überprüfbar sind. Alles was ich schrieb ist richtig, daran ändert Dein Statement nichts.
Du hast im Prinzip meine Aussagen ignoriert und Dich einfach wiederholt. - Doch nichts wird durch reine Wiederholung wahr.
Soweit ich Deinen Werdegang verstanden habe, bist Du in einer katholischen Familie im Eichsfeld aufgewachsen, bist dann zur
Krefelder Volksmission gewechselt und bist inzwischen ein strammer Atheist, der sich als Aufklärer und Humanist versteht.
Doch lieber Atheisius, so einfach ist die Welt nicht gestrickt, als dass man einfach die Seiten wechseln kann und dann schließlich bei den Richtigen zu landet, um so die Wahrheit zu besitzen. Das funktioniert nicht!
Du hattest über den Humanismus geschrieben:
• Im Zentrum des Humanismus stand der Mensch als eigenständiges und logisch denkendes Wesen.
Dann bitte, denke selbst eigenständig und logisch!
Wiederhole nicht einfach nur Texte anderer Menschen. Erinnere Dich an Deine eigenen Erfahrungen mit der katholischen Kirche, erinnere Dich daran, was Deine gläubigen katholischen Eltern Dir beigebracht haben. Das war ganz sicher nicht nur negativ. - Wie kommst Du dazu Deine eigenen positiven Erfahrungen zu ignorieren und von der Kirche, sowie von gläubigen Menschen ein durchweg negatives Bild zu zeichnen?
Ich zitiere weiter aus dem Text Deines letzten Beitrages:
Christentum besteht eher darin, Gott und/oder Jesus als das Zentrum aller Dinge zu betrachten,
Gut, gehen wir davon aus und ignorieren, die von mir bereits genannten
Grundvollzüge der Kirche zu denen das soziale Handeln am Menschen untrennbar gehört.
Atheisius über Humanismus:
• Zum einen soll jede Handlung eines Menschen auf das eigene oder gesellschaftliche Glück und Wohlergehen ausgerichtet sein. Gewalttätiges Handeln wird von den Humanisten ausgeschlossen.
Was sagt Gott diesbezüglich?
Jerusalem war durch Babylonische Truppen zerstört, die Bevölkerung/Oberschicht nach Babylon verschleppt. In dieser Situation mahnt Gott durch den Propheten Jeremia die nach Babylon verschleppten:
Jeremia 29,7
"Suchet das Wohl der Stadt"
Der Prophet Micha spricht im Namen Gottes:
Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden / und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht mehr das Schwert, Nation gegen Nation, / und sie erlernen nicht mehr den Krieg. 4 Und ein jeder sitzt unter seinem Weinstock / und unter seinem Feigenbaum und niemand schreckt ihn auf. (Micha 4)
Was lehrt Jesus?
"5 Selig die Sanftmütigen; / denn sie werden das Land erben. 6 Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; / denn sie werden gesättigt werden. 7 Selig die Barmherzigen; / denn sie werden Erbarmen finden. 8 Selig, die rein sind im Herzen; / denn sie werden Gott schauen. 9 Selig, die Frieden stiften; / denn sie werden Kinder Gottes genannt werden." (Matthäus 5)
"
44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, 45 damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet;" (Matthäus 5)
"12 Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7)
Atheisius über Humanismus:
• Zum anderen soll ein grundlegender Respekt gegenüber jedem einzelnen Menschen und dessen Würde herrschen. Dieser Respekt soll über dem Respekt für Götter, Könige oder anderen Mächten stehen.
Im Buch Exodus/2.Mose wird erzählt wie das Volk Israel in Ägypten verklavt wird und unter dem "Gottkönigtum" des Pharao leidet. Das Kapitel 20 beginnt so:
"1 Dann sprach Gott alle diese Worte: 2 Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus."
Deshalb soll Israel keinen anderen Göttern dienen, die verskalven, sondern nur dem einen Gott, der befreit. Das ist das erste von zehn Geboten.
Im Buch Samuel 8 verlangt das Volk Isreal einen König: "Darum setze jetzt einen König bei uns ein, der uns regieren soll, wie es bei allen Völkern der Fall ist!" "6 Aber Samuel missfiel es" Gott antwortet dem Samuel: "nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen: Ich soll nicht mehr ihr König sein."
Im gesamten Alten Testament tauchen dann immer wieder Propheten auf, die auch die Könige zur Gerechtigkeit ermahnen.
Atheisius über Humanismus:
• Außerdem soll es dem einzelnen Menschen möglich sein, sich zu entwickeln und weiterzubilden. Damit wird die individuelle Freiheit für schützenswert erklärt.
Auch hierzu fallen mir viele Bibelsprüche ein, angefangen bei den schönen Texten über die Weisheit in Sprüche 8:
"1 Ruft nicht die Weisheit, / erhebt nicht die Klugheit ihre Stimme?" ... "4 Euch, ihr Leute, lade ich ein, / meine Stimme ergeht an alle Menschen: 5 Ihr Unerfahrenen, werdet klug, / ihr Törichten, nehmt Vernunft an!" ... "9 Für den Verständigen sind sie alle klar / und richtig für den, der Erkenntnis fand. 10 Nehmt lieber meine Unterweisung an als Silber, / lieber Verständnis als erlesenes Gold! 11 Ja, Weisheit übertrifft die Perlen an Wert, / keine kostbaren Steine kommen ihr gleich. 12 Ich, die Weisheit, verweile bei der Klugheit, / ich entdecke umsichtige Erkenntnis."
Noch Sprüche 8 über die Weisheit einfach wunderschön:
22 Der HERR hat mich geschaffen als Anfang seines Weges, / vor seinen Werken in der Urzeit;[1] 23 in frühester Zeit wurde ich gebildet, / am Anfang, beim Ursprung der Erde. 24 Als die Urmeere noch nicht waren, wurde ich geboren, / als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen. 25 Ehe die Berge eingesenkt wurden, / vor den Hügeln wurde ich geboren. 26 Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren / und alle Schollen des Festlands. 27 Als er den Himmel baute, war ich dabei, / als er den Erdkreis abmaß über den Wassern, 28 als er droben die Wolken befestigte / und Quellen strömen ließ aus dem Urmeer, 29 als er dem Meer sein Gesetz gab / und die Wasser nicht seinen Befehl übertreten durften, / als er die Fundamente der Erde abmaß, 30 da war ich als geliebtes Kind bei ihm. / Ich war seine Freude Tag für Tag / und spielte vor ihm allezeit.[2] 31 Ich spielte auf seinem Erdenrund / und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein. 32 Nun, ihr Kinder, hört auf mich! / Selig, die auf meine Wege achten. 33 Hört die Mahnung und werdet weise, / lehnt sie nicht ab! 34 Selig der Mensch, der auf mich hört, / der Tag für Tag an meinen Toren wacht / und meine Türpfosten hütet. 35 Wer mich findet, findet Leben / und erlangt das Gefallen des HERRN.
Zu erwähnen sind die Synagogen als Bildungseinrichtungen, die Klosterschulen als Bildungseinrichtungen, "(lateinisch Scholae monasticae, claustrales) waren mit Klöstern verbundene Bildungseinrichtungen, in denen Ordensleute und weltliche Lehrer Unterricht erteilten."
https://de.wikipedia.org/wiki/Klosterschule,
Vorreformatorische Bibelübersetzungen ins Deutsche, Luthers
Septembertestament , die katholische Bibelübersetzung von
Hieronymus Emser - Beides hat erst zur Entwicklung einer einheitlichen deutschen Sprache geführt.
zu erwähnen ist der "Hallesche Pietismus":
"Nach der Reformation Martin Luthers (1483–1546) ist der Hallesche Pietismus die bedeutendste Reformbewegung des Protestantismus zwischen Reformation und Aufklärung." ... "Er antwortete auf die soziale Not mit einem Bildungswesen,
das jeden Menschen zu selbstverantwortlicher Teilhabe an der Gesellschaft befähigen sollte und ebnete den Weg für ein staatliches Fürsorgesystem."
https://www.francke-halle.de/de/ueber-u ... ngen/seite
Atheisius, "Bildung" ist keine Erfindung atheistischer Humanisten. Und, dass sich unser heutiges Bildunswesen durchgesetzt hat, dürfte weniger mit den Bemühungen atheistischer Humanisten zu tun haben als mit den ganz praktischen Anforderungen der Wirtschaft.
PS: Aus "Kleine Geschichte des Atheismus"
https://www.geschichte.uni-frankfurt.de ... eismus.pdf
"Doch wurde Atheismus erst im 17.Jahrhundert zu einer Weltanschauung." ...
"Diese historischen Theorien unterscheiden nicht zwischen frommer Religionskritik, Theorien ohne Gott und politischen Weltanschauungen und betrachten alle antiken und mittelalterlichen Formen der Religionsdissidenz unterschiedslos als Vorläufer des Atheismus."
Doch lieber Atheisisus, da sollte man schon unterscheiden und nicht einfach Immanuel Kant als Atheisten vereinnahmen zu versuchen, denn das war er nicht! "Der christliche Glaube ist einfach und vernünftig. Die radikalen Vorschläge des Immanuel Kant." siehe
https://religionsphilosophischer-salon. ... als-christ