Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos?

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Christel
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Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich es gelesen habe. Es war nicht dieser Artikel:
Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos?

Vielleicht gibt es auch manche, die sich denken: Das Christentum ist eine gute Sache, weil es die Menschen zur Nächstenliebe und zum moralischen Handeln erzieht und weil dadurch die Welt ein wenig besser ist als sie es sonst wäre – aber das mit der Auferstehung der Toten, mit dem ewigen Leben, das ist vielleicht doch eher fromme Fantasie als Wirklichkeit.
https://www.uibk.ac.at/theol/leseraum/texte/1067.html
Aber so ähnlich wurde dort argumentiert und Paulus scharf kritisiert, weil er in 1. Korinther 15,14 schrieb: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer, leer auch euer Glaube.“
Man vertrat in dem Artikel die Meinung, dass Paulus Unrecht hatte, da tätige Nächstenliebe aufgrund des Glaubens, niemals sinnlos wäre.

Gestern beim Marmeladekochen dachte ich, dass es sich hier um ein Missverständnis handeln könnte.

Wenn Menschen heute vom Glauben sprechen, dann meinen sie in der Regel den Glauben an Gott. Darin kommt auch Jesus vor als Vorbild. Doch, dass mit den Wundern und der Auferstehung, glaubt so mancher dabei außen vor lassen zu können. – Dies ist in weiten Teilen heute bei uns der Glaube als „Gesamtpaket“.

Paulus hingegen spricht hier gar nicht vom allgemeinen Gottesglauben. Als Jude pharisäischer Richtung ist dies für ihn selbstverständlich und muss nicht extra erwähnt werden. Das Gebot der Nächstenliebe kennt Paulus aus der Thora: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der HERR.“ (3.Mose 19,18)

An keiner Stelle verkündet Paulus, den damaligen selbstverständlichen Glauben an Gott. Paulus verkündet einzig und allein, den Glauben an Jesus Christus. Dieser Glaube macht nur Sinn, wenn Christus durch Gott von den Toten auferweckt worden ist. ( vgl. 1. Korinther 15,20)

Davon ist Paulus vollkommen überzeugt! Deshalb hat Paulus sein vorheriges Leben als Thora gläubiger Jude aufgegeben, dafür ist Paulus gestorben in der Hoffnung auf seine eigene Auferstehung.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos

So ist es!

Gleiches gilt für seine "Himmelfahrt" und seine "Wiederkunft" am Tag des jüngsten Gericht. :roll:
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Die Bibel ist ein Schriftstück voller Wunder. Was als Wirklichkeit dargestellt wird, wirkt oft fiktional. Jonas, der drei Tage und drei Nächte im Bauch eines Wales überlebt. Die Arche Noah, in der von den Zehntausenden Tieren je ein Paar Platz findet, samt Nahrungsreserven. Maria, die in den Himmel fährt, Jesus, der Tote auferweckt und selbst aufersteht usw.

Kommunikation mit Gott und Jesus

Und noch heute glauben viele Gläubige, mit Gott, Jesus und dem heiligen Geist kommunizieren und Botschaften empfangen zu können. Oder dass bei der Kommunion tatsächlich Brot und Wein verwandelt werden. ("Nehmt und esst; das ist mein Leib. (…) Trinkt alle daraus; das ist mein Blut.")

Fazit: Wer in Glaubensfragen ins Reich der Fiktion flüchtet, läuft Gefahr, in eine Scheinwelt abzurutschen und Opfer eines Aberglaubens zu werden.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Sonntag 1. Juni 2025, 18:12 Die Bibel ist ein Schriftstück voller Wunder. Was als Wirklichkeit dargestellt wird, wirkt oft fiktional. Jonas, der drei Tage und drei Nächte im Bauch eines Wales überlebt.
So ist es!
Atheisius hat geschrieben: Sonntag 1. Juni 2025, 18:12Fazit: Wer in Glaubensfragen ins Reich der Fiktion flüchtet, läuft Gefahr, in eine Scheinwelt abzurutschen und Opfer eines Aberglaubens zu werden.
Auch das ist richtig!
Doch trifft dies nicht nur auf das Reich der Glaubensfragen zu.

Stehen wir nicht alle in der Gefahr, ob religiös gebunden oder nicht, unseren Fiktionen zu erliegen?
Ist nicht die rationale Aneinanderreihung von Schlussfolgerungen "wirkt fiktional", "ist fiktional", also ist es für das wirkliche Leben bedeutungslos, selbst eine Fiktion?

Dabei verpasst man nicht nur die Pointe, sondern die gesamte Geschichte.
Das Buch Jona, übrigens eines meiner Lieblingsgeschichten im Alten Testament, erzählt, von einem Mann, dem sein Gewissen, also Gott, sagt, was die Bewohner von Ninive tun, das ist nicht richtig. Mehr noch, er fühlt, dass er hingehen und den Menschen in Ninive ins Gewissen reden sollte.

Es ist nicht ungewöhnlich und überhaupt nicht fiktional, dass Menschen vor den Forderungen ihres Gewissens fliehen. Doch so ganz einfach ist es nicht, wohin Jona auch flieht, sein Gewissen geht mit. So viel Mühe er sich auch gibt zu entfliehen, Gott ist schon da. Schließlich folgt Jona, widerwillig.

Die Pointe ist einfach köstlich!
Jona ist stinksauer!
Stinksauer, auf die Leute in Ninive, weil sie auf Jona gehört und sich zum Guten bekehrt haben und noch viel stinkiger ist Jona auf Gott, weil dieser Ninive nicht vernichtet hat.
Jona ist mit dem Ausgang der Dinge so unzufrieden, dass er sogar selbst sterben möchte.

Jona wollte nicht nach Ninive gehen, weil er an einer Umkehr seiner Bewohner gar nicht interessiert war. Viel lieber wollte er in ihnen Bösewichte sehen, die die gerechte Strafe für ihre bösen Taten erhalten.

Wie ist das mit unseren eigenen Feindbildern? Wollen wir wirklich eine Änderung, eine Versöhnung?

Das Buch Jona, ein Buch für heute, noch immer aktuell und lesenswert: Mehr
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Re: Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Noch ein paar Gedanken zum eigentlichen Thema:

Paulus gehörte zu jenen Menschen, die Jesus nicht geglaubt haben. Selbst wenn Paulus Jesus nicht persönlich gekannt haben sollte, so hat er doch denen nicht geglaubt, die Jesus als Messias, Sohn Gottes und auferstandenen Herrn verkündeten.

Jesus hat immer wieder darauf hingewiesen, dass, wenn man schon ihm selbst nicht glaubt, man doch wenistens den Werken glauben sollte, die Gott durch ihn wirkt, also den Wundern. Doch auch dies ist nicht einfach, auch heute nicht.

Für jemanden, wie Paulus, der an Gott glaubt und an die Thora als Weisung Gottes, muss gerade aufgrund seiner guten Schulung, die Behauptung Jesus sei der Sohn Gottes, ja Gott, der Mensch wurde, ein ungeheurer Frevel gewesen sein.

In jener Zeit war der Monotheismus im Judentum bereits voll ausgebildet. Gott ist EINER, er hat weder Frau, noch Kinder. Sohn, Kind Gottes kann von daher höchstens als Metapher gebraucht werden und ist nicht buchstäblich zu verstehen. Zudem ist Gott unsichtbar, ein verborgener Gott, was häufig durch das Bild der Wolke illustriert wird. Niemand hat Gott je gesehen... und dann erscheint einer, der von sich behauptet wirklich der Sohn Gottes zu sein, sichtbar und fassbar. Dies erinnert an die Pharaonen sowie an andere heidnische Herrscher, die einen göttlichen Anspruch für sich erhoben haben. So etwas musste als Bedrohung empfunden werden, gerade von einem Volk, welches sich darauf beruft einem solchen Herrscher durch Gottes Machttat entkommen zu sein, beim Auszug aus Ägypten. Von daher ist im jüdischen Glauben etwas Subvesives verwuzelt, welches sich menschlichen Machtanspüchen widersetzt.

In jener Zeit war es selbstverständlich, dass Macht, die man hat, auch eingesetzt wird. Sie wird allenfalls durch die Thora, der Weisung Gottes, begrenzt. Propheten treten in Israel auf, die das Missachten dieser Weisung nicht nur beklagen, sondern auch damit drohen, dass Gott dies nicht hinnehmen wird. Somit wird zwar nicht in so engen Sein-Ergehens-Zusammhängen gedacht, wie im Hinduismus, Buddhismus oder Kapitalismus, wonach jeder seines Glückes Schmid ist, dieser Zusammenhang ist dennoch beständig gegenwärtig.

Dass Gott, zwar Geduld hat mit den Sündern und so Zeit zur Umkehr schenkt, passt in diese Vorstellungswelt.

Nicht zu diesen Vorstellungen passt ein Gott, der Mensch wird und es dann mit sich machen lässt! Dies weisen die Menschen, ob Juden oder Heiden, als Unsinn zurück.

Daher war mit Jesu Kreuzigung, sowohl für seine Gegner als auch für seine Anhänger, Jesus als Messias, Sohn Gottes... erledigt. Die Jünger haben sich zerstreut, nur noch darauf bedacht ihre eigene Haut zu retten.

Die Tatsache, dass Gott diesen Jesus auferweckt hat und Jesus seinen Anhängern erschien, brachte die Wendung. Diese einfachen Leute sollten seine Zeugen werden, Zeugen Jesu Christi, für sein Leben, seine Lehre, seinen Tod und seine Auferstehung.

Jesus ist außerdem mindestens einem Gegner erschienen, nämlich Paulus. Ein harter "Brocken". Bildung macht stolz und sicher, es besser zu wissen. Er war daher besonders schwer zu überzeugen. Doch Gott brauchte ihn, nicht nur als Missionar, sondern auch als Theologen.


Auch die Ausbreitung des Christentums ist ein Wunder, gegen alle Wahrscheinlichkeit. Ein Wunder, welches man nicht bestreiten kann. Heute sind es 2,5 Milliarden Menschen, davon 1,4 Milliarden Katholiken.
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Re: Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel schrieb:
Die Tatsache, dass Gott diesen Jesus auferweckt hat und Jesus seinen Anhängern erschien, brachte die Wendung. Diese einfachen Leute sollten seine Zeugen werden, Zeugen Jesu Christi, für sein Leben, seine Lehre, seinen Tod und seine Auferstehung.
Die Tatsache???

Die Tatsache sieht anders aus. Ein Gott hat niemanden auferweckt der dann anderen Menschen erschienen ist. Zeugen für diesen Unsinn sind frei erfunden und Dank Paulus sind diese Geschichten in die Bibel aufgenommen worden.

Christel schrieb:
Jesus ist außerdem mindestens einem Gegner erschienen, nämlich Paulus. Ein harter "Brocken". Bildung macht stolz und sicher, es besser zu wissen. Er war daher besonders schwer zu überzeugen. Doch Gott brauchte ihn, nicht nur als Missionar, sondern auch als Theologen.
Ein Gott brauchte diesen Paulus, einen Fanatiker und Extremisten ganz bestimmt nicht. Im Übrigen hatte Paulus mit dem Menschen Jesus nicht viel zu schaffen. Er vertrat völlig andere Positionen. Trotzdem prägten seine Auffassungen das spätere Christentum. Die Idee der Sündhaftigkeit des Menschen, der christliche Antijudaismus, die Forderung nach Unterwerfung unter eine "gottgegebene Obrigkeit" oder die grundsätzliche Unterordnung der Frau – viele der reaktionären Positionen des Christentums lassen sich mit Paulus begründen.
Seine Briefe wurden kopiert und unter den Gemeinden getauscht. Wer schreibt, der bleibt. Für spätere Generationen wurden seine Briefe und Lehren geradezu zu einem Prüfstein für Rechtgläubigkeit. Im Namen des Paulus wurden sogar Briefe gefälscht. Einige von diesen gefälschten Briefen haben es schließlich sogar in das Neue Testament geschafft.

Die Unterschiede zwischen dem jüdischen Wanderprediger Jesus und dem "Weltmissionar" Paulus sind groß.

Jesus wollte kein Christentum, keine neue Religion. Er war gläubiger Jude und dachte nicht an die Begründung einer anderen Religion. Jesus erwartete die Gottesherrschaft. Er hing der Illusion an, dass Gott selbst bald die Herrschaft in Israel übernehmen wird.
In der Verkündigung des Paulus spielt das Gottesreich keine Rolle mehr. Auch sah sich Jesus nur gesandt "zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel". Mit Nichtjuden wollte er nichts zu tun haben, meidet ihre Städte, kann sie sogar als "Hunde" bezeichnen.

Doch Paulus nimmt darauf keine Rücksicht. Er will seine Ansicht des Jesusglaubens (Den Glauben an einen Christus) in der Welt verbreiten, und so macht er aus der rein jüdischen Jesusbewegung eine Botschaft "für die Völker".
Paulus wurde so zum eigentlichen Gründer des Christentums, einer neuen Religion neben dem Judentum. Jesus spielte bei ihm keine Rolle mehr.

Paulus ist verantwortlich für das Entstehen so absurder Lehren wie die, dass quasi ein Halbgott blutig hingerichtet werden muss, damit die Menschheit von den Sünden erlöst wird? Sicherlich hätte das Christentum heute, ohne Paulus, eine ganz andere Gestalt. So aber hat sich die Kirche immer mehr an den Briefen und den Lehren des Paulus orientiert.
Das Christentum ist im Wesentlichen Paulinismus.

Mehr und ausführlicher siehe unter https://www.wissenschaft.de/geschichte- ... istentums/
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Montag 2. Juni 2025, 14:56 Ein Gott brauchte diesen Paulus, einen Fanatiker und Extremisten ganz bestimmt nicht. Im Übrigen hatte Paulus mit dem Menschen Jesus nicht viel zu schaffen. Er vertrat völlig andere Positionen.
Puh, was Du alles weißt! Du weißt sogar über das, was Gott braucht, sehr genau Bescheid! Dabei haben wir als Zeugnisse doch nur die Briefe des Paulus im NT, sowie die Aussagen von Lukas in der Apostelgeschichte.

Und ein bisschen dankbar könntest Du Paulus schon sein. Ihm verdankst Du es, dass Deine Eltern Dich nur taufen, aber nicht beschneiden ließen.

Nun ja, nicht wenige brüsten sich damit Paulus genau zu kennen, dabei haben sie noch nicht mal seine Briefe gelesen.

Du hast sie auch nicht gelesen, jedenfalls nicht sortiert nach den unbestritten echten Paulusbriefen und den Deuteropaulinen. Ich habe sie erst letztes Jahr intensiv gelesen und dabei gemerkt, dass sich der Ton ändert. Die echten Paulusbriefe sind viel persönlicher. …

Peter Pilhofer auf den Du Dich berufst, stimmt Dir auch nicht in allem zu:
Pilhofer: „Paulus versteht sich in erster, zweiter und dritter Linie als Apostel Jesu Christi. Er will die Botschaft von Jesus verkünden, alles andere spielt keine Rolle.”
https://www.wissenschaft.de/geschichte- ... istentums/
Ja, Paulus sagt es selbst:
Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten. https://www.bibleserver.com/EU/1.Korinther2%2C2

Bei Paulus haben die Frauen nicht geschwiegen.
Seinen Brief an die Römer vertraute Paulus einer Frau an, der Diakonin Phöbe. Paulus schreibt über sie:  
2 Nehmt sie im Namen des Herrn auf, wie es Heilige tun sollen, und steht ihr in jeder Sache bei, in der sie euch braucht; denn für viele war sie ein Beistand, auch für mich selbst. https://www.bibleserver.com/EU/R%C3%B6mer16
Paulus und die Frauen

Tatsächlich hätte Paulus kaum so erfolgreich arbeiten können ohne Frauen als Mitarbeiterinnen bei seinem missionarischen Wirken. Ein Drittel seiner namentlich genannten Mitarbeiter sind Frauen.
https://www.bibelwerk.de/fileadmin/vere ... urg_14.pdf
Atheisius hat geschrieben: Montag 2. Juni 2025, 14:56 In der Verkündigung des Paulus spielt das Gottesreich keine Rolle mehr
Doch!
Darum geht es:
Der Begriff Reich Gottes, auch Königreich Gottes, Königsherrschaft Gottes, Himmelreich oder Gottesherrschaft (hebräisch מַלְכוּת הָאֱלֹהִים Maləchūt haʾElohīm,[1] altgriechisch βασιλεία τοῦ θεοῦ basileía toũ theoũ), bezeichnet in der Bibel das dynamische Wirken JHWHs, des Gottes der Israeliten, in der Welt und den räumlichen Herrschaftsbereich, in dem sich Gottes Wille durchsetzt.[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Reich_Gottes
Es geht auch Paulus darum Gottes Willen zu tun. Einfach mal seine Briefe lesen.

Atheisius hat geschrieben: Montag 2. Juni 2025, 14:56Paulus ist verantwortlich für das Entstehen so absurder Lehren wie die, dass quasi ein Halbgott blutig hingerichtet werden muss, damit die Menschheit von den Sünden erlöst wird?
Hier widerspricht Dir Paulus selbst:
3 Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, / gemäß der Schrift, 4 und ist begraben worden. / Er ist am dritten Tag auferweckt worden, / gemäß der Schrift, 5 und erschien dem Kephas, dann den Zwölf. 6 Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen. 7 Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln. 8 Zuletzt erschien er auch mir, gleichsam der Missgeburt. 9 Denn ich bin der Geringste von den Aposteln; ich bin nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe. 10 Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin, und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben. Mehr als sie alle habe ich mich abgemüht - nicht ich, sondern die Gnade Gottes zusammen mit mir. 11 Ob nun ich verkünde oder die anderen: Das ist unsere Botschaft und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt. 
https://www.bibleserver.com/EU/1.Korinther15
Und Paulus nennt Zeugen für seine Aussage. Im Jahr 55 n. Chr. waren sie alle noch am Leben. Paulus konnte nichts erfinden und hat es auch nicht.
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Re: Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos?

Ungelesener Beitrag von Atheisius »

Christel:
Und ein bisschen dankbar könntest Du Paulus schon sein. Ihm verdankst Du es, dass Deine Eltern Dich nur taufen, aber nicht beschneiden ließen.
Selten so gelacht. :lol:
Das damalige Judentum blieb auf die Region Palästinas beschränkt. Juden haben nicht missioniert wie dieser Paulus. Wir in Europa brauchten uns vor diesem Vorhaut-Abschnippeln nicht zu fürchten.
Und diese katholische Taufe, ist doch nichts anderes als eine Zwangstaufe, gegen die sich der Täufling nicht wehren kann. Diese sicherte der Kirche später die Kirchensteuer zu. Wer diese nicht zahlen wollte, musste dann vor einem Notar seinen Kirchenaustritt beglaubigen lassen, was wieder mit Kosten verbunden war.

Christel:
Nun ja, nicht wenige brüsten sich damit Paulus genau zu kennen, dabei haben sie noch nicht mal seine Briefe gelesen.
Du hast sie auch nicht gelesen, jedenfalls nicht sortiert nach den unbestritten echten Paulusbriefen und den Deuteropaulinen. Ich habe sie erst letztes Jahr intensiv gelesen und dabei gemerkt, dass sich der Ton ändert. Die echten Paulusbriefe sind viel persönlicher. …
Ich habe diese Paulusbriefe, auch die durch die Kirche gefälschten, gelesen.

Was diesen Paulus betrifft habe ich eine Literaturempfehlung: Der Mythenschmied: Paulus und die Erfindung des Christentums
Von Hyam Maccoby (Autor)
https://www.amazon.de/Mythenschmied-Erf ... 3894846127

Ich mache es mir hier mal einfach und gebe nur die veröffentlichten Pressestimmen zum Buch wieder.

Pressestimmen


Wo Lüdemann aufhört, fängt Maccoby erst an: Paulus war nicht nur der organisatorische Gründer der Kirche, die es ohne ihn gewiß nicht gäbe, sondern auch der alleinige Stifter der christlichen Religion, welche dem gläubigen Juden und verhinderten Messias Jesus schwerlich gefallen hätte. Gnosis und Mysterienreligionen, welche zuvor noch niemand kombiniert hatte, verknetete Paulus mit einem gründlich umfunktionierten biblischen Substrat zu einer brisanten Mischung.
Entgegen seinen eigenen Suggestionen und den Legenden der Apostelgeschichte ist Paulus im Gegensatz zu Jesus niemals Pharisäer gewesen; aber er war ein nahezu genialer hellenistischer Mythenschmied.
'Während Ratzinger fleißig am Christus-Mythos weiterstrickt und die mythengläubige und -willige Masse solche mythenschmiedende Bücher massenhaft kauft, erscheint in dieser der historischen Wahrheit durchaus widrigen Situation in Deutschland ein Buch, das mit rationalsten Argumenten den üblichen Jesus-Mythos des Christentums ad absurdum führt.

Maccobys Hauptthese, durch einen gewaltigen Apparat an philologischer, exegetisch-analytischer und historisch-kritischer Methodik und Gelehrsamkeit gestützt, besteht in dem in dieser Radikalität noch nie behaupteten absoluten und exklusiven Gegensatz von Jesus und Paulus. Ersterer war ein frommer Pharisäer (nicht im Sinne der negativ-verächtlichen Attribute, die den Pharisäern im Neuen Testament verabreicht werden), dem es nie in den Sinn gekommen wäre, eine neue Religion zu gründen. Wohl aber habe er sich als Messias des jüdischen Volkes gefühlt, der die jüdische Monarchie restaurieren, die römische Besatzung vertreiben, einen unabhängigen jüdischen Staat errichten und ein Zeitalter des Friedens, der Gerechtigkeit und des Wohlstands herstellen werde, das sogenannte 'Reich Gottes'.
Das aber nicht mit militärischen Mitteln, sondern im Glauben an ein Wunder Gottes, das die Macht Roms brechen werde. Als dieses Wunder ausblieb, war seine Mission gescheitert. Weder sah er sich als Gottes Sohn, der nach diesem Scheitern wieder zu Gott Vater im Himmel zurückkehrt, noch seinen Tod als Sühneopfer für die Sünden der Menschheit und zu deren Errettung aus ewiger Verdammnis.

Und nun kommt Paulus ins Spiel.

Wahrscheinlich braucht jeder Mythos, jede Hervorbringung einer Kultgestalt ein Minimum an Faktizität, an tatsächlicher Basisgeschichte. Der genial listige und schlaue Paulus machte also aus dieser keineswegs extraordinären Gestalt Jesu mit Hilfe gnostischer, mysterienreligiöser und ein paar selektiv alttestamentlicher Elemente die ins pompös Metaphysisch-Kosmische erhöhte und erhobene Gestalt eines Erlösers und Heillands, eines Gottes und Gott ebenbürtigen Sohnes. Es war, so Maccoby, ›ein geniales Gebräu und Gewirk aus hellenistischen Bestandteilen, das oberflächlich mit jüdischen Schriften und Überlieferungen verlötet wurde, die es mit einer Art Historizität und einer Aura von Gültigkeit versehen sollten.‹

Der Mann, der dies bewerkstelligte, war nie ein pharisäischer Rabbi gewesen, obwohl er dies seinen Anhängern weismachte, ›sondern ein Abenteurer ohne irgendwie hervortretenden Hintergrund. Er verband sich zunächst mit den Sadduzäern, und zwar als dem hohen Priester unterstellter Polizeiagent, bevor er sich zum Glauben an Jesus bekannte.‹ Jene Bildung und jenen Kenntnisstand, die man im Allgemeinen mit den Pharisäern verband, hatte er nicht oder sehr unvollkommen. Seine Biografie habe er verzerrt und verfälscht, um seine missionarischen Aktivitäten besser durchsetzen zu können. Paulus also, wie Maccoby akribisch nachweist, ›kein in jüdischer Gelehrsamkeit und Tradition verwurzelter Pharisäer, vielmehr ein hellenistischer Abenteurer, dessen Bekanntschaft mit dem Judentum vergleichsweise spät und seicht war.‹

Das gesamte Christentum, das wir kennen bzw. an das die Christen glauben, ist durch und durch, von A bis Z ein Werk des Paulus.

Die nazarenische Religion, also die Religion der unmittelbaren Jünger und Nachfolger Jesu in Jerusalem, des Petrus, des Jakobus etc., war lediglich und blieb eine Variante der jüdischen Religion, angereichert allein mit dem Glauben an die Auferstehung Jesu und damit, dass Jesus für sie immer noch der versprochene Messias war. Alles Andere aber ist das Werk des Paulus.
Er schuf eine ganz neue Religion mit dem für das Christentum bis heute so zentralen Mythos vom Versöhnungstod des auf die Erde herabgestiegenen göttlichen Wesens, von der Notwendigkeit des Glaubens an diesen Opfertod und der mystischen Teilhabe am Tod der Gottheit als einzigem Weg zur Errettung des Menschengeschlechts aus der Verdammnis.

Jesus selbst, so Maccoby, habe ›nie eine ähnliche Vorstellung besessen; er wäre über die ihm von Paulus zugeschriebene Rolle als eine leidende Gottheit verblüfft und schockiert gewesen.‹ Er hätte sie für ›heidnisch und götzendienerisch‹ gehalten, für eine ›Verletzung des ersten der Zehn Gebote‹.

Es muss als großes Verdienst des Ahriman Verlags angesehen werden, ein solches radikal die Anfänge des Christentums entmythologisierendes Werk herausgebracht, es in unsere heutige mythengeile, mehr dem Ratzionalismus als dem Rationalismus huldigende Aktualität hineingestellt zu haben, so dass nur noch die relativ wenig Denkenden unserer Zeit als Leser erwartet werden können.

Die englische Originalausgabe der hier besprochenen Übersetzung erschien ja bereits 1986 in New York, ohne dass sie im deutschen Sprachraum auf Widerhall gestoßen wäre. Allerdings hat der Ahriman Verlag auch schon früher Maccobys Buch ›Jesus und der jüdische Freiheitskampf‹ herausgegeben, die bisher nüchternste Rekonstruktion des historischen Jesus aus den Quellen.

Natürlich kann nicht alles, was Maccoby vorbringt, komplett neu sein.

Seit den Anfängen der europäischen Aufklärung und der historisch-kritischen Bibelforschung des 18. und 19. Jahrhunderts geistert ja die These vom Gegensatz zwischen Jesus und Paulus durch die Literatur. Aber es gibt im gesamten Raum der christlichen Bibelforschung und Theologie, egal welcher konfessionellen Richtung diese sich verpflichtet fühlen mag, bis heute keinen Exegeten oder Theologen, der es wagen würde, einen so radikalen Schnitt zwischen Jesus und Paulus durchzuführen. Jesus total und ausschließlich dem Judentum, Paulus total dem Christentum als dessen alleinigen Gründer zuzuschlagen, und das mit derart detaillierten und stichhaltigen Belegen und Argumenten.

Im Moment geht wohl Lüdemann, der aus der Göttinger evangelisch-theologischen Fakultät ausquartierte Theologe noch am weitesten, indem er Paulus wohl ›als Organisator und Formelgeber des Christentums gelten lässt und insofern, aber nur insofern, als dessen praktischen Gründer, der er natürlich auch war, aber nicht, was viel bedeutender ist, als dessen substantiellen Erfinder, als welchen ihn allein Maccoby decouvriert.

Der Rezensent muss gestehen, dass auch er in seinem Buch ›Jesus und die Frauen zwar die gesamten Jesus-Mythologien heutiger Theologen von Rahner über Franz Alt, Küng, Drewermann usw. auf das viel geringfügigere Maß des historischen Jesus reduzierte, jedoch den Gegensatz von Jesus und Paulus nicht so einleuchtend radikal gesehen hat, wie das Maccoby in seinem hier besprochenen Buch plausibel macht.

Dieser angesehene Talmud-Philologe und ehemalige Professor für Judaistik an der Universität Leeds hat sich meines Erachtens den klarsten und unabhängigsten Blick auf die hier zur Debatte stehende Problematik bewahrt.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
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Re: Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius, ob Maccoby oder Lüdemann oder sonst ein heutige Schreiber, sie alle sind 2000 Jahre nach Jesus und Paulus geboren. Keiner von ihnen hat irgendeinen geheimen Fundus an Literatur..., den andere nicht haben. Und was wurde da alles gerade unter Berufung auf die historisch-kritische Methode seit dem 18. und 19. Jahrhundert über Jesus und Paulus zusammen spekuliert und fantasiert. Ein arischer Jesus war auch dabei. Es ist noch nicht lange her, da hat jemand behauptet, Jesus wäre ein Zelot gewesen. Meine Meinung dazu: Blödsinn. Die einen sagen so, die anderen so und dies unter Berufung auf die historisch-kritische Methode.

Ein großer Kritiker solcher Vorgehensweisen war Klaus Berger, der zu dem Thema das Buch "Die Bibelfälscher: Wie wir um die Wahrheit betrogen werden" verfasst hat. Nun ja, auch Klaus Berger sollte man nicht völlig unkritisch zu lesen.

Es hilft nichts, man kann sich nicht einfach ein Buch schnappen, was irgendjemand heute verfasst hat und meinen, jetzt habe man die Wahrheit gefunden.

Man kommt nicht drum herum, will man Jesus kennen lernen, dann muss man die Evangelien lesen. Will man Paulus kennen lernen, dann muss man seine Briefe lesen. Ohne Mühe geht es nicht!

Und natürlich orientiere auch ich mich an die historisch-kritische Forschung, denn ich will mich möglichst gut in das Leben und Denken der damaligen Schreiber hineinversetzen können.

Als ich letztes Jahr die Briefe des Apostels Paulus las, benutzte ich als Zusatzliteratur:

"Paulus schreibt den Gemeinden
Kurzkommentar zu den echten Paulusbriefen (2 Bände)"
Bieberstein, Sabine (Autor:in), Ebner, Martin (Autor:in), Scherer, Hildegard (Autor:in), Schreiber, Stefan (Autor:in)
https://www.bibelwerk.shop/produkte/pau ... en-5002006

von Udo Schnelle
Paulus : Leben und Denken
https://buchhandel.de/buch/Paulus-9783110301571

Einleitung in das Neue Testament
https://buchhandel.de/buch/Einleitung-i ... 3825261443
Allerdings eine etwas ältere Auflage

Ergänzend dazu die Seite der Deutschen Bibelgesellschaft, zum Beispiel:
https://www.die-bibel.de/ressourcen/wib ... s-paulinum
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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Re: Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos?

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Christel schrieb:
Es hilft nichts, man kann sich nicht einfach ein Buch schnappen, was irgendjemand heute verfasst hat und meinen, jetzt habe man die Wahrheit gefunden.

Man kommt nicht drum herum, will man Jesus kennen lernen, dann muss man die Evangelien lesen. Will man Paulus kennen lernen, dann muss man seine Briefe lesen. Ohne Mühe geht es nicht!
Sich einfach ein Buch schnappen welches die Sicht aus heutiger Zeit auf Religionen wiedergibt, damit ist man der Wahrheit näher als die Sichtweise von Bibelschreibern aus einer Zeit von mehr als zweitausend Jahren.

Was lernt man aus den Evangelien über den Menschen Jesus? Nichts - dafür alles über den von Paulus erfundenen Christus.
„Gott ist die aufs Lächerlichste vermenschlichte Erfindung der ganzen Menschheit. In den Jahrmilliarden, die unsere Erde alt ist, sollte sich Gott erst vor 4.000 Jahren den Juden und vor rund 2.000 Jahren den Christen offenbart haben, mit deutlicher Bevorzugung der weißen Rasse unter Vernachlässigung der Schwarzen, der Gelben und der Rothäute?
Claire Goll (1891 – 1977)
Holuwir
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Re: Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos?

Ungelesener Beitrag von Holuwir »

... das aber darf man niemals zulassen. Also ist Christus auferweckt. Basta!
Alle Indizien sprechen für Selbstentstehung, keine für Schöpfung und es gibt keine Indizien contra Selbstentstehung, jedoch viele contra Schöpfung. Warum also sollte ich gegen alle Vernunft an Schöpfung glauben?
Christel
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Re: Wenn Christus nicht auferweckt ist, ist euer Glaube sinnlos?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Atheisius hat geschrieben: Mittwoch 11. Juni 2025, 17:23 Sich einfach ein Buch schnappen welches die Sicht aus heutiger Zeit auf Religionen wiedergibt, damit ist man der Wahrheit näher als die Sichtweise von Bibelschreibern aus einer Zeit von mehr als zweitausend Jahren.

Was lernt man aus den Evangelien über den Menschen Jesus? Nichts - dafür alles über den von Paulus erfundenen Christus.
1. Nützt ein Buch über Religionen nicht viel, wenn man sich über Jesus und Paulus informieren will. Religionen sind sehr unterschiedlich und vielgestaltig. Daher ist diese Herangehensweise viel zu allgemein. - Wenn man sich ein Buch über die Weltgeschichte nimmt, um sich über die Geschichte des Eichsfeldes zu informieren, dann kommt man auch nicht weit.
2. Wenn Du Dir meine Quellen anschaust, dann siehst Du, das diese aktuell sind, dem Stand der heutigen Bibelwissenschaft entsprechen und dieselben sind, die für die Lehre an den Universitäten heute verwendet werden.
3. Atheismus, entschuldige wenn ich das so drastisch ausdrücklich, Dein letzter Satz ist Unsinn. - Wie auch sonst in der Geschichtswissenschaft sind die historischen Quellen entscheidend. Jede wissenschaftliche Arbeit muss sich auf diese Quellen stützen und wird an diesen gemessen.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
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