Niels - ich weis genau das Du ein ganz eingefleischter Euro - Fanatiker - bis jetzt zum Schluß - bist.
Nun,
ich bin ganz sicher kein "Euro-Fanatiker". Fanatiker gehen von falschen Tatsachen oder Sachverhalten aus.
Mir ist es ziemlich gleich, mit welcher Währung ich handele / arbeite oder bezahle, soweit die Währung meinen Vertrauensansprüchen für den jeweiligen Zweck erfüllt. Der Euro tut dies m.E. sehr gut in einer Vielzahl Situationen.
Ich lasse mich auch gern eines besseren belehren. leider ist es bisher keinem "Euro-Gegner" gelungen, mir das Währungsvertrauen in den Euro nachhaltig zu nehmen, was nicht bedeutet, das mir die derzeitigen Währungsrisiken - wie sie derzeit quasi alle Weltwährungen ergriffen haben - nicht bewusst sind. Ganz im Gegenteil.
Und warum meinst Du, das nun gerade "Schluß" sein soll?
Haste Dir auch mal so überlegt, das GERADE die Exporte in die EU Staaten durch Kredite von D bezahlt werden ?
Das ist unrichtig bzw. unvollständig und entspräche einer Aussage wie: "Der Quelle Versand verschenkt Fernseher für 35,- EUR (monatlich)".
Deutschland verschenkt sicher nichts an Griechenland & Co. Wie der Begriff "Kredit" nahelegt, handelt es sich nicht um ein geschenk, sondern ein Darlehen, das - wann und in welcher Form auch immer - zu tilgen ist.
Wie, soll ein Land (IRL) mit 4,5 Mill Einwohnern diese zig Mdr. je (und dann gar noch pünktlich !) zurückzahlen ?
Nun,
die Währungspolitik sieht hier bereits heute eine Vielzahl an Optionen und Werkzeugen vor, die dies sicherstellen bzw. dieses Risiko weitestgehend decken.
Allerdings gehen mir die derzeit ausgehandelten Kreditbedingungen zahlungsunfähiger Mitgliedsstaaten noch nicht weit genug. Ein richtiges Signal wäre z.B. eine Durchgriffshaftung auf das "Tafelsilber" des zahlungsunfähigen Mitgliedsstaates, wenn absehbar sein sollte, das z.B. nicht mal mehr die anfallenden Zinsen gedeckt werden können.
Solche Maßnahmen würden den Euro erheblich stärken. Allerdings können wir derzeit alles mögliche gebrauchen - nur keinen zu starken oder zu schwachen Euro. Und das funktioniert - wie sich zeigt - erstaunlich gut.
Wie es mit D und seinen Schulden steht, haste oft genug aufgezählt.
Offensichtlich nicht.
D prozentual das gleiche Geld an Krediten wie der einzige keltische Tiecher bekäm , so wären das ca. 2 BILLIONEN an Eus !
Eben,
dann stell Dir vor was passiert, wenn statt Irland oder Griechenland Deutschland heute oder in nicht allzu großer Ferne vor Zahlungsschwierigkeiten stünde und NICHT in einer EU stände.
Deutschland hat - wie Frankreich u.a. Länder - über jahrzehnte weit über seine Verhältnisse gelebt und Riesenberge an Schulden angehäuft. Hätten wir die EU nicht (gehabt), wären diese wohl noch weitaus höher ausgefallen.
Dabei war grad der Tiger DAS Vorbildland der Neoliberalen !
Das wäre mir neu - ebenso wie der Begriff "neoliberal" nicht in meinen Wortschatz passt. Ich finde es schade, das es immer noch Menschen gibt die "Freiheit" als Schimpfwort begreifen, mehr nicht...
Paßte doch alles ... niedrige Steuern,Staatsquote, Arbeiter in englischer Sprache, geringe Lohnkosten,wenig bürokratische Hemmnisse ...
Offensichtlich sind die die Ursachen der Irland-Krise bisher unbekannt.
>>>>>>>>>>> wie im neoliberalen Lehrbuch !!!!!!!!
Wo gibt es das zu kaufen oder lesen? Bei der PDS vielleicht? Oder doch den Grünen?
Julius Bär, Volkswirt der Schweizer Privatbank stellt in der Neuen Züricher fest : "ist der Euro unglaublich geworden.
Ach?
und der schweizer Fränkli? Ich denke die Schweizer - so sehr ich die auch mag - haben derzeit genug in den eigenen Gefilden zu bereinigen - auch mit ihrer Währung... Denen käme ein starker Euro auch nicht gerade gelegen...
" Niels - da geht es jetzt geht es halt nicht mehr "so simpel " um rauf und runter der Kunstwährung > hier geht es MASSIV an das Eingemachte ! Existensgefahr. Na gut - manche WOLLEN das leider nicht verstehen ....
Wo war ich jetzt ? Ach -
Nun,
volkswirtschaftliche Zusammenhänge sind alles andere als simpel" und das habe ich auch sicher nicht behauptet. Ich weiß nicht, woher Du - wie so manch anderer heute - Deine Panik ziehst - entweder von den ganzen aufgescheuchten Panikmachern, massiver Unwissenheit oder beidem.
der Julius : "Die Euro - Probleme sind auch nicht gelöst, es sind bisher nur 2 Schecks ausgestellt worden, einer für GR und einer für den Rettungsfonds in Höhe von 750 Mrd. Euro".
Das ist so (heute jedenfalls) nicht (mehr) ganz richtig.
Ich bin froh, das die EU-Währungspolitik derzeit vergleichsweise besonnen angegangen wird und wir - vor allem für unseren jungen Aufwärtstrend wichtige - aus der Sicht vieler "Angsthasen" unterbewertete Währung haben.
Jetzt hat die Spekulationswelle IRL erfaßt und rollt auf Portugal - und sogar Spanien - zu.
Nun,
das selbst europäische, ja deutsche - teil wie vollstaatliche - institutionelle Anleger den Wertungen und dem Wehgeschrei irgendwelcher amerikanischer Rating-Agenturen folgen und damit die Mühle erst in Gang treten, die es ohne diese so nicht gäbe, halte ICH für gefährlich. waren es doch exakt die selben Agenturen, die den amerikanischen Pleitie-Großbanken noch Tage und Wochen zuvor Höchstnoten erteilt haben.
Irland IST schwach und das nicht viel größere Griechenland hat vieles aufzuräumen. Länder wie Spanien oder in Teilen auch Portugal sind damit nicht vergleichbar.
Mit Spanien müßte aber ein Land unter den Rettungsschirm genommen werden,dessen ökonomisches Gewicht immerhin ca. ein Siebtel in der Eurozone ausmacht.Das könnte dann den wegen der Griechenland-, IRL - und Portugalhilfe bereits zusammmengeschmolzenen Schirm - sprich deutsch - die Steuerzahler , dann doch überfordern und sie z´samm mit den unmittelbaren Sparopfern (siehe Griechenland) in den Rettungsländern endgültig gegen den Euro aufbringen.
Dieser
könnte bald nur noch eine Fußnote in der Geschichte sein ...
Schon mal daran gedacht, welches Interesse die USA an einem arg geschwächten Euro hätte? Deren eigene Währung hat derzeit Vertrauensprobleme wie noch nie seit der großen Wirtschaftskrise Anfang 1900 und ein starker Euro wäre der Dolchstoß, der die USA in eine Riesen-Rezession stürzen würde.
Warum sollen US-Fachleute mehr von Europa verstehen als die Europäer selbst? Und was macht jemand, der mit zu wenig Geld in der Hand auf den Markt geht? Es ist ein altes Handelsprinzip illoyaler Geschäftsleute, die Ware, die man haben will, madig zu machen bis man sie billigst bekommen kann. Das passiert so - dank der Vielzahl inkompetenter Investoren, Banker wie Privatanleger - quasi tagtäglich. Dank ungedeckter Leerverkäufe .- die es praktisch immer noch gibt - sogar noch beschleunigt.
Je negativer das Rating eines Landes, desto höher die Zinsen für Staatsanleihen. Die Banken (auch amerikanische) verdienen sich derzeit dumm und dämlich, denn ein Kreditausfall, das weiß jeder Banker, ist quasi undenkbar. Die Amis suchen nach allen externen Optionen, ihre eigene verpfuschte Volkwirtschaft auf Kosten des "dummen Dritten" zu sanieren...
Wenn Dir die SCHUFA von heute auf morgen Deine Kreditwürdigkeit nimmt und Du auf Kredit ein Haus gebaut hast, sollst Du mal schauen wie schnell Haus und Grund jemandem anderen gehören... Ob Du Deine Raten tatsächlich nicht bezahlen kannst, spielt dann u.U. keine Rolle mehr, wenn nur mal eine Rate ausfällt / aufgeschoben werden muß.
Dabei wäre es weitaus einfacher, die Währung eines einzelnen Landes in die Knie zu drücken (was ein Ungar mal mit den Briten anstellte). Eine "DM" würde uns demnach weitaus angreifbarer machen. Die Briten hatten diesen "Spaß" bereits und sind nur mit Glück und blauem Auge herausgekommen...
>>> Und UNS wird´s mächtig was angehen. Als eine der ersten Maßnahmen werden wohl die Allgemeinsteuern (z.B. Grundstücksteuern) angehoben.
Aha,
Du gehörst wohl auch zu denen, die die Ursachen für Probleme gern und vornehmlich woanders und möglichst "weit weg" suchen als in den eigenen oder heimischen Gefilden.
Das Problem der Deutschen ist, das sie sich - wie ihre Fähigkeiten und Stärken - immer wieder maßlos überschätzen. Geht dann der Krieg verloren o.ä., waren natürlich die anderen Schuld...
Tatsache ist, das wir Deutschen es lediglich dem immer noch recht starken, wenn auch schrumpfenden Mittelstand unsere "Stärke" zu verdanken haben, die UNS bisher vor Zahlungsproblemen bewahrte. Tatsache ist auch, das wir ein höchsineffizientes öffentliches Haushaltswesen fahren, das einem Sieb gleicht in dem man Wasser tragen will. Statt die Löcher zu stopfen fordert die Politik stetig neue Abgaben und Steuern. Die Migrationspolitik tut dazu ihr übriges...
Interessant finde ich auch, das die Deutschen sich - nach der Wahl von CDU und FDP - gegen Steuersenkungen aussprachen und die Steuersenkungspläne immer wieder heftig kritisiert worden sind. Die Grünen gehen heute schon neuen Wahlkampf machen mit der Aussage, das die Deutschen "gern bereit wären, für grüne Politik auch höhere Abgaben zu zahlen". Wer also bringt unsere Regierung endlich auf den Trichter, die Ineffizienz und Verschwendung einzustellen?
Da kommt manch Politiker ein "Griechenland-Resttungspaket" doch nicht ganz ungelegen, kann man doch so das verschwundene Geld anderen in die Schuhe schieben.
Was von Deutschen zuweilen wohl eher abschätzig mit "Olivenländer" wie Spanien (Italien versinkt derzeit in erzkatholisierten Mafiastrukturen) Deutschland vorraus haben, das ist deren Flexibilität bei politischen Entscheidungen, aber auch dem in vielen Dingen angemesseneren Anspruchsdenken des Durchschnitts-Spanier. Wir Deutsche sind gerade dabei, unsere Zukunft mit der "Demokratisierung" von "Terrorismus" und einem augenscheinlich momentan erwachenden, falschen Demokratieverständnis von jeder Handlungsfähigkeit zu entbinden. Immer häufiger bestimmen Einzelne - mit ihren vornehmlich egoistischen Interessen - über die Realisierbarkeit gemeinschaftlich wichtiger Projekte in Politik und Infrastruktur.
Unser total verpfuschtes Rentensystem wäre allein schon Grund genug, unsere Volkswirtschaft in Zweifel zu stellen.
Ebenso wird sich hier kaum eine Regierung trauen, z.B. bisher bar fließende Hartz IV und Grundsicherungs-Gelder für Kinder teilweise in gesellschaftlich wichtige Projekte wie eine flächendeckende Kinderbetreuung und Bildungseinrichtungen umzulagern oder auch nur das immer verfranstere, föderale Bildungssystem zurück in den Sachverstand zu holen - die vor allem erst einmal Bewährtes aufgreifen. Ebensowenig traut man sich an den "Beamtenstadl" heran. Moderne Energieprojekte ob mit oder ohne erneuerbaren Energien, wird es in Deutschland vorerst kaum geben können, da die Grünen wie Gruppierungen zwar "erneuerbare Energien"; aber keine neuen Stromleitungen gebaut haben wollen, was für die Realisierung dezentraler Energiekonzepte grundwichtig wäre.
Ähnlich schwierig dürfte es in Frankreich werden, wo die Menschen seit je her gern "revolutionär" agieren und derzeit jeden noch so geringen Einschnitt in das m.E. komfortabelste Sozialsicherungssystem des Planeten keinesfalls akzeptieren wollen / werden.
Während ein Kredit an ein EU-Mitgliedsland theóretisch wie praktisch immer mit Sicherheiten hinterlegt bleibt, halte (nicht nur) ich Subventionen oder "Rettungspakete" an Deutsche o.a. Unternehmen für höchst unvernünftig. Sie bedeuten einen schweren Eingriff in Marktgleichgewichte und gehen mit Steuergeld privatwirtschaftliche Risiken ein, denen nicht zuletzt immer ein potentiellerr Totalverlust droht. Mit derart Subventionen macht man mehr kaputt als ganz und verpulvert dafür noch Geld...
aber,
ich lass die Leute mal weiter Panik machen und sich von Möchtegern-Experten umherscheuchen. Währenddessen freu ich mich - wie manch anderer Investor - ganz in Ruhe über unterbewertete deutsche, europäische wie ausländische Unternehmen und kaufe hie und da und von Zeit zu Zeit Anteile. Rating-Agenturen habe ich - wie jeder dauerhaft erfolgreiche Investor - nie geglaubt. Wenn ich eines in meiner Zeit als Unternehmer oder aus meiner Familiengeschichte gelernt habe, dann ist es die Tatsache, das dann - wenn die Menschen die Zeit am schwärzesten reden - der Tag fast immer am nächsten ist (wie andersherum). Meine Altersvorsorge kommt später schließlich nicht von allein herangekrochen...