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Theologie ist keine Wissenschaft

Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 14:22
von niels
Hierzu einige Äußerungen von Prof Uwe Lehnert, den ich auch als Mensch und "Kollegen" sehr schätze:
http://hpd.de/node/17725
Ich bleibe bei der Feststellung, dass der Theologie der für eine Forschungs­tätigkeit festmachbare Gegenstand fehlt. Die Natur­wissenschaften, die man treffender als Wirklichkeits­wissenschaften bezeichnen sollte, haben einen materiell-energetischen Untersuchungsgegenstand. Die Geistes und Kultur­wissenschaften haben begrifflich definierte Gegenstände, denen aber reale Objekte, Verhaltensweisen oder Situationen entsprechen. Gleiches gilt im Prinzip auch für die Philosophie und die Mathematik. Die Theologie hat – wie Frieder-Otto Wolf selbst zugesteht – einen nur in den Köpfen der Gläubigen konstruierten Gegenstand als Untersuchungsobjekt (wäre somit eher ein Fall für die Psychologie). Etwas, das in der realen Welt nicht existiert, kann logischerweise dann alle denkbaren Eigenschaften und Verhaltens­weisen annehmen. Die unzähligen Gottes­begriffe und ebenso vielen Versuche, das Jenseits zu erklären, sprechen für diese Feststellung. Mit wissenschaftlichem Erkenntnis­interesse und wissenschaftlicher Untersuchungs­methodik ist das jedenfalls schwerlich zu vereinbaren.
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Frieder-Otto Wolf weiter: "... aber es gibt Schriften und Traditionen, an denen durchaus wissenschaftlich geforscht und gelehrt werden kann". Richtig, aber das ist dann Gegenstand der Religions­wissenschaften, die selbst­verständlich ihren Platz an der Universität haben. In dem Moment jedoch, wo nicht hinter­fragbare Dogmen und päpstliche Vorgaben zu beachten sind, hört Wissenschaft auf.
Darüber dürfte es doch keinen Dissens geben. Daher hat die Theologie aus wissenschafts­theoretischer Sicht an einer nur wissenschaftlichen Standards verpflichteten Denk- und Forschungs­stätte nichts verloren.